WM 2022: Marokkaner sauer auf Schiedsrichter
Marokko beendet eine starke WM 2022 auf dem vierten Platz. Nach der 1:2-Niederlage gegen Kroatien hadern die Nordafrikaner mit dem Unparteiischen.
Das Wichtigste in Kürze
- Kroatien bezwingt Marokko im kleinen Final der WM mit 2:1.
- Die Spieler der Nordafrikaner toben nach der Partie gegen den Schiedsrichter.
- Marokko-Trainer Walid Regragui bewahrt die Ruhe.
«Fifa Mafia», hallte es durch das Chalifa International Stadion in Katar. Dies, als der Weltverbands-Präsident Gianni Infantino dort den Sieger des kleinen Finals ehrte.
Das waren nicht die Marokkaner. Sie verloren das Spiel um Platz 3 gegen Kroatien verdient mit 1:2 (1:2). Sie kamen bei der WM 2022 so weit wie noch nie ein afrikanischer Vertreter zuvor. Dennoch waren in diesem Moment erst einmal alle sauer.
WM 2022: Schiri aus Katar im Fokus
Die marokkanischen Spieler bedrängten nach dem Schlusspfiff den Schiedsrichter Abdulrahman Al Jassim. Die grosse Mehrheit der marokkanischen Fans unter den 44'137 Zuschauern richtete ihre Wut gleich gegen Infantino. Auch, weil ein international eher unerfahrener Referee aus dem WM-Gastgeberland Katar dieses für sie so wichtige Spiel leiten durfte.
Berichten zufolge soll der Fifa-Präsident sogar von marokkanischen Spielern auf dem Weg in die Kabine beschimpft worden sein. Das alles, weil Al Jassim dem grossen Überraschungsteam der WM 2022 in der Schlussphase zwei vermeintliche Elfmeter verweigert hatte.
Trainer Regragui bewahrt die Ruhe
Der Einzige, der in diesem Tumult die Ruhe behielt, war Marokkos Trainer Walid Regragui. Er gab dem Schiedsrichter fair die Hand. Zum einen waren zumindest diese beiden strittigen Entscheidungen vertretbar.
Zum anderen ist Regragui das so erfolgreiche und so häufig gefeierte Bild seines Teams bei dieser WM sehr wichtig. Es sollte nach dem letzten von sieben Spielen in Katar keinen Kratzer mehr erhalten.
«Wenn wir ein Spiel verlieren, sind wir immer enttäuscht. Wenn man manchmal etwas überreagiert nach einem Spiel, dann kann das passieren», sagte der 47-Jährige.
«Meine Spieler sind sehr ehrgeizig, es war kein fehlender Respekt.» Gleichwohl: Den Schiedsrichter nach dem Spiel so zu bedrängen, das sei «nicht der marokkanische Weg».