WM 2022: Sind die Verbände am «Bändeli-Gate» selbst Schuld?
Bei der WM 2022 wurde das Tragen eines bunten «One Love»-Captainbändeli verboten. Nun erklärt die FIFA, dass die Verbände dieses gar nicht beantragt haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Weltfussballverband hat sich erstmals öffentlich zur Captainbändeli-Debatte geäussert.
- Gemäss FIFA ist von den Verbänden gar nie ein Antrag für eine solche Binde eingegangen.
- An der WM 2022 haben die Captains auf ein farbiges Bändeli verzichtet.
Die Hintergründe um das Verbot für der «One Love»-Captainbinde an der WM 2022 bleiben undurchsichtig. Wie der Weltfussballverband nach anfänglichem Schweigen erklärt, haben die nationalen Verbände den dafür nötigen Antrag nicht eingereicht.
Trotz allerlei «Anfragen» zum Thema, sei der für eine allfällige Erlaubnis nötigen «klaren Antrag» nicht eingegangen. Gemäss diesen FIFA-Aussagen gegenüber der «Süddeutschen Zeitung» lag der Fehler also bei den Verbänden.
Unklar bleibt auch die Geschichte um die angebliche Druckausübung durch die FIFA. Die FIFA hatte das Tragen des bunten Captain-Bändelis kurz vor Start der WM 2022 mit Verweis auf die Ausrüstungsvorschriften verboten. Einige Verbände, darunter der Schweizerische Fussballverband SFV, berichteten, von der FIFA «massiv unter Druck gesetzt» worden zu sein.
Adrian Arnold, der Kommunikationschef des SFV, erklärte: «Es wurde ganz klar gesagt, dass es eine Gelbe Karte oder noch schärfere Sanktionen gibt.» Die sieben involvierten Verbände verzichteten in der Folge auf die Binde, die als Botschaft für Vielfalt und Toleranz angedacht war.