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Yves Jean-Bart: FIFA sperrt Haitis Verbandschef vorläufig

Simon Binz
Simon Binz, AFP

Haiti,

Haitis Verbandschef wird Kindesmissbrauch vorgeworfen. Jetzt reagiert die FIFA und sperrt Yves Jean-Bart vorläufig von allen fussballbezogenen Aktivitäten.

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Yves Jean-Bart: Der Fussballverbands-Chef von Haiti sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt und wurde deswegen vorläufig von der FIFA gesperrt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FIFA hat Haitis Verbandspräsidenten vorläufig für 90 Tage gesperrt.
  • Yves Jean-Bart werden Vergewaltigungen vorgeworfen – er bestreitet die Vorwürfe.

Die Ethikkommission des Fussball-Weltverbandes FIFA hat Haitis Verbandspräsidenten Yves Jean-Bart für einen Zeitraum von 90 Tagen vorläufig von allen fussballbezogenen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene suspendiert.

Die Investigativ-Kammer der Ethikkommission begründete die Massnahme mit nicht näher präzisierten laufenden Untersuchungen.

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Der frühere FIFA-Präsident Sepp Blatter spricht mit Haitis Verbandschef Yves Jean-Bart im Jahr 2013 bei einem Besuch des Schweizers in Haiti. - Keystone

Die britische Zeitung «The Guardian» hatte allerdings Anfang Mai von anonymen Vergewaltigungsvorwürfen teils minderjähriger haitianischer Spielerinnen gegen den 72-Jährigen berichtet.

Auch von Abtreibungen war in dem Artikel die Rede. Die Übergriffe sollen sich in den letzten fünf Jahren ereignet haben – und zwar im nationalen Trainingszentrum in Croix-des-Bouquets. Die haitianischen Behörden haben Untersuchungen eingeleitet. Jean-Bart wies sämtliche Vorwürfe zurück.

Opfer: «Er hat mein Leben ruiniert»

Wie der «Guardian» kürzlich berichtete, haben nach der Veröffentlichung des ersten Artikels mehrere Opfer Morddrohungen erhalten. Eine junge Frau wird zitiert: «Ein Gangster rief uns an und drohte: ‹Wir wissen, wo deine Onkel, Tanten und Cousins sind.›»

Ein früherer Coach sagte: «Sie zwingen einige Spieler dazu, gute Dinge über den Präsidenten zu sagen. Sie drohen ansonsten ihre in Haiti lebenden Familien anzugreifen.»

Auch eine aktive Spielerin der Nationalmannschaft hat sich nach Veröffentlichung der ersten Vorwürfe beim «Guardian» gemeldet.

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Frauenrechts-Aktivisten fordern von den haitianischen Behörden Gerechtigkeit und eine Untersuchung gegen Yves Jean-Bart. - Keystone

Sie beschuldigt Haitis Verbandspräsident, der im Land Dadou genannt wird, der versuchten Vergewaltigung und sagt, er habe mit einigen ihrer Teamkolleginnen Kinder gezeugt.

«Dadou ist ein Verbrecher. Ich bin eines seiner Opfer. Ich habe solche Angst. Wenn er erfahren würde, dass ich mit Ihnen spreche ... Ich habe einen Albtraum erlebt. Es war ein Albtraum.»

Die Spielerin fügte hinzu: «Uns geht es nicht nur um den sexuellen Missbrauch, sondern auch um moralischen Missbrauch und wirtschaftlichen Missbrauch. Dieser Mann hat mein Leben ruiniert.»

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