Zwölf Mitglieder von Venezuelas Copa-Team Corona-positiv
Einen Tag vor dem Eröffnungsspiel der Copa América in Brasilien sind zwölf venezolanische Fussball-Nationalspieler und Mitglieder des Trainerstabs positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Alle Betroffenen aus Venezuela seien asymptomatisch, isoliert in Einzelzimmern und würden vom Team des südamerikanischen Fussballverbandes Conmebol und des Gesundheitssekretariats überwacht.
Dies berichtete etwa die brasilianische Zeitung «Folha de S. Paulo» unter Berufung auf das Gesundheitssekretariat des Hauptstadtdistrikts Brasília. Wenig später wurde dann bekannt, dass auch vier Personen aus der Delegation Boliviens positiv getestet wurden. Nach Informationen von deportetotal.com soll es sich im Spieler handeln.
Alle Betroffenen aus Venezuela seien asymptomatisch, isoliert in Einzelzimmern und würden vom Team des südamerikanischen Fussballverbandes Conmebol und des Gesundheitssekretariats überwacht. Im Mané Garrincha-Stadion in Brasília soll Venezuela zum Auftakt des prestigeträchtigen Turniers am Sonntag auf Gastgeber und Titelverteidiger Brasilien um Superstar Neymar treffen.
Noch mehr Fälle im Team
Zuvor war bereits der ehemalige Bundesliga-Profi Tomás Rincón vom FC Turin nicht mit der venezolanischen Nationalmannschaft nach Brasilien gereist. Der Kapitän habe sich unwohl gefühlt und Symptome einer Viruserkrankung gezeigt, hiess es in einer Mitteilung der Nationalmannschaft auf Twitter am Freitag. Die medizinische Abteilung und der Trainerstab seien übereingekommen, den Spieler vorbeugend in Isolierung in Caracas zu behalten und die Entwicklung abzuwarten.
Vor dem früheren Profi des Hamburger SV hatten nach der Kaderbenennung des portugiesischen Trainers José Peseiro am Donnerstag bereits Wilker Ángel und Rolf Feltscher, der mit den Würzburger Kickers in die 3. Liga abgestiegen war, wegen eines positiven Coronatests passen müssen. Bei Venezuela steht auch Sergio Córdova von Arminia Bielefeld im Kader.
Viele Planänderungen durch Pandemie
Wenige Wochen vor Beginn des Turniers waren zunächst Kolumbien und dann Argentinien als Ausrichter abgesprungen. In Kolumbien kommt es seit Wochen zu blutigen Protesten gegen die Regierung, Argentinien wurde von der zweiten Welle der Corona-Pandemie hart getroffen.
Daraufhin verlegte der südamerikanische Fussball-Verband Conmebol die Südamerikameisterschaft nach Brasilien, was zu breiter Kritik führte. In Brasilien, einem 210 Millionen-Einwohner-Staat, haben sich mehr als 17 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 485 000 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Zwar laufen auch südamerikanische Clubwettbewerbe wie die Copa Libertadores, die Copa América soll ohne Publikum stattfinden.