16-jähriger Fati lässt Barça träumen und Messi vergessen

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Spanien,

Nach schwachem Saisonstart kommt Barça rechtzeitig vor dem Champions-League-Einstand in Dortmund in Schwung. Verantwortlich dafür zeichnet in erster Linie ein Migrantenkind, das erst 16 ist - und bereits Rekorde erzielt, die nicht einmal ein Messi schaffte.

War gegen Valencia nicht zu bremsen: Barcelonas Ansu Fati (r). Foto: Joan Monfort/AP
War gegen Valencia nicht zu bremsen: Barcelonas Ansu Fati (r). Foto: Joan Monfort/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Barcelona erlebt vor dem Champions-League-Debüt am Dienstag bei Borussia Dortmund ein echtes Fussball-Märchen.

In seinem dritten Profi-Spiel und mit nur 16 Jahren schoss Ansu Fati den spanischen Meister beim 5:2 über den FC Valencia aus einer Mini-Krise. Und in den siebten Himmel. Selbst die Sportzeitungen in Madrid, so etwas wie Hausblätter des Erzrivalen Real, überschlugen sich mit Lob und Superlativen für den Wunderknaben aus dem westafrikanischen Guinea-Bissau.

«Ein Star wurde geboren», titelte «Marca» am Sonntag. «AS» sah eine «überragende Show» des linken Aussenstürmers. Fati sei bereits ein Idol in Barcelona, hiess es. Die Medien in Katalonien gingen natürlich noch weiter. «Ansu, von welchem Planeten bist du gekommen?», fragte gross auf Seite eins die Zeitung «Sport».

Der Sohn eines Migranten und Müllwagenfahrers benötigte bei seinem Startelf-Einstand nur ganze sechs Minuten, um eine Vorentscheidung herbeizuzwingen. In der 2. traf er nach Flanke von Frenkie de Jong mit gekonntem Volley vom Elfmeterpunkt aus zum 1:0. Ein Rekord: So jung (16 Jahre und 318 Tage) traf niemand im Camp Nou. Vier Minuten später bedankte sich Fati beim niederländischen Neuzugang mit einer perfekten Vorlage, die de Jong zum 2:0 verwertete.

Ernesto Valverde ist ein Coach der ruhigen, zurückhaltenden Sorte. Diesmal wurde der 55-Jährige redselig. «Was Ansu da treibt, ist nicht normal», sagte er. Der Junge habe «etwas Besonderes», er sei «für sein Alter sehr reif» und habe mit seiner Leistung gegen Valencia «schon fast übertrieben». Fati werde bald «noch viel besser» spielen.

In der Tat: Fati zeigt atemberaubende Dribblings und strahlt die Gelassenheit eines Routiniers aus. Gegen Betis Sevilla (5:2) kam er zum Einsatz, beim CA Osasuna (2:2) traf er nach seiner Einwechslung nach der Pause per Kopf - als jüngster Barça-Torschütze der Liga.

Dass in Dortmund neben Ex-BVB-Profi Ousmane Dembélé und Abwehrspieler Samuel Umtiti wohl auch der seit Saisonbeginn verletzte Lionel Messi fehlen wird, bereitet Barcelona inzwischen weniger Sorgen. Warum auch? «Fati verkleidet sich als Messi», schrieb «Sport».

Die Teen-Sensation verbrachte die ersten sechs Lebensjahre in einem der ärmsten Länder der Erde, in Guinea Bissau. Der Vater holte die Familie nach Sevilla, als Anssumane (wie er richtig heisst) sechs war. Mit zehn wurde Fati, der damals für den FC Sevilla kickte, von Barça entdeckt. Interessant: Der 1,78 Meter grosse und schmächtige Junge mit dem Lausbubengesicht wird jetzt von Messi-Bruder Rodrigo gemanagt.

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