EM 2024 – Duah: «Shaqiris Tor war schöner als das von Bellingham»
Der in London geborene Duah macht vor dem Viertelfinal an der EM 2024 klar: Mit England verbindet ihn wenig. Die Schweizer Nati war immer sein grösstes Ziel.
Das Wichtigste in Kürze
- Der in London geborene Kwadwo Duah blickt auf den Viertelfinal gegen England voraus.
- Das Schweizer Nati-Trikot sei immer sein grosses Ziel gewesen.
- Der Nati-Stürmer staunt, dass Cole Palmer nicht mehr spielt unter Southgate.
- Wenn er zwischen Bellinghams und Shaqiris Tor wählen müsste, ist seine Entscheidung klar.
Kwadwo Duah muss ungewohnt viele Fragen auf Englisch beantworten an der heutigen Pressekonferenz. Vor dem Viertelfinal-Knüller wird der in London geborene Neo-Nati-Stürmer von britischen Journalisten mit Fragen gelöchert.
Ob es ein spezielles Spiel werde für ihn am Samstag?
Duah bleibt – wie bei seinem Tor an der EM 2024 gegen Ungarn – cool: «Ich bin in England geboren, kenne den englischen Fussball. Aber das ist es für mich. Ich bin stolz darauf, das Trikot der Schweiz zu tragen. Das war immer mein grösstes Ziel.»
Ihn verbinde auch nicht mehr viel mit seinem Geburtsort. «Wir haben keine Familie mehr dort. Ich kam mit zwei Jahren in die Schweiz und kenne nicht viel von London. Meine Eltern gingen von Ghana nach England, um ein besseres Leben zu haben. Dann empfanden sie die Schweiz als noch bessere Möglichkeit.»
Kwadwo Duah staunt über Reservisten-Rolle von Cole Palmer an EM 2024
Natürlich verfolge er den englischen Fussball. Er sei ein Fan von Chelsea. Und sofort wollen die Engländer wissen: Ist Duah auch ein Fan des heutigen England- und Chelsea-Spielers Cole Palmer?
«Ich würde nicht sagen, dass ich ein Fan von Cole Palmer bin. Ich frage mich aber, warum er nicht mehr spielt. Er hatte eine tolle Saison.»
Palmer spielt unter Coach Southgate bisher keine grosse Rolle – trotz 22 Saisontoren für die «Blues»...
«Shaqiris Tor war schöner als das von Bellingham»
Die Engländer wollen zudem wissen, ob er glaube, dass die «Three Lions» die Nati unterschätzen könnten. «Ich glaube nicht, dass sie uns unterschätzen. Sie haben ja unser Italien-Spiel gesehen, dort waren wir sehr stark.»
Stark erwarte er auch England –Jude Bellingham sei schlicht Weltklasse. «Das hat man auch im letzten Spiel gesehen.» Dennoch findet Duah, dass es noch schöner geht als das Bellingham-Fallrückzieher-Goal.
Nämlich jenes von einem Nati-Kumpel: «Das Tor von Xherdan Shaqiri war noch schöner. Auch von der Schwierigkeit her war es noch besser. Er hat schon viele solche Tore geschossen.»
Die Uefa untersucht derzeit den Jubel des englischen Superstars Bellingham. Möglich ist gar, dass er für den Viertelfinal gesperrt wird. «Das ist bei uns im Team aber kein Thema, wir schauen auf uns.»
Das sagt Duah zu seiner Reservisten-Rolle
Duah legte bei der Nati einen Traumstart in die EM 2024 hin. Nach seinem Startelf-Einsatz gegen Ungarn musste er nun aber dreimal auf der Bank Platz nehmen.
«Diese Rolle ist neu für mich, aber kein Problem. Wenn der Trainer mich braucht, bin ich da», sagt der Ex-St.Galler.
Die EM 2024 ist natürlich auch ein gutes Schaufenster, um sich auf Club-Ebene zu zeigen. Dort spielt Duah aktuell bei den Bulgaren von Ludogorez Rasgrad. Es soll nicht seine letzte Station sein...
«Bis jetzt ist es sehr gut gelaufen – aber ich habe schon immer geträumt, in einer Top-5-Liga zu spielen. Am liebsten in Italien. Ich mag die Kultur, bin immer dort in den Ferien.»