EM 2024 – Yakin: Müssen vor Italien keine Angst haben, aber Respekt

Heute steigt der grosse Kracher für die Nati an der EM 2024: Um 18 Uhr spielt die Nati im Achtelfinal gegen Titelverteidiger Italien. Wie sieht Nati-Legende Hakan Yakin unsere Chancen gegen die Squadra Azzurra?

«Gut, nein, sogar sehr gut», so Yakin. Und erklärt: «Es ist Italien, sie haben sich mit dem Last-Second-Tor gegen Kroatien durchgemogelt. Aber wenn ich mir die Spiele der beiden Teams anschaue, müssen wir Respekt haben – aber keine Angst. Sie sind keine Übermacht mehr.»

Droht aber nicht genau darin die Gefahr, dass die Erwartungshaltung zur Knacknuss wird? «Jetzt sind wir eben genau an dem Punkt: Am Anfang erwartet niemand etwas, dann bietet die Nati den Deutschen Paroli – und jetzt wird es erwartet.»

«Hatsch» betont: «Ich habe immer gesagt, dass man von der Schweiz an der EM 2024 viel erwarten dürfe. Mit einer guten Vorrunde und etwas Losglück ist einiges möglich. Als Nation muss man in das Spiel reingehen, um es zu gewinnen.»

Er erwartet kein «Abwarten und Teetrinken» der Schweiz, sondern mehr Ballbesitz gegen tief stehende Italiener. «Sie haben keine Akteure, die das Spiel machen können. Die Nati muss so weiterfahren wie bisher und eine gute Mischung finden», so Yakin.

Für den 87-fachen Nati-Spieler wird Gianluigi Donnarumma im Achtelfinal der EM 2024 zur Knacknuss: «Er ist ein hervorragender Goalie, der die Spiele der Italiener mit seinen Paraden und seiner Ausstrahlung gerettet hat.»

Die grösste Gefahr für die Nati sieht Hakan Yakin darin, dass sich das Schweizer Team zu sicher ist. Die Italiener sind unberechenbar, das hat man beim Spiel gegen Kroatien gesehen. Sonst sehe ich wenig Gefahren. Man muss den Gegner einfach, wenn nötig, 120 Minuten im Auge behalten.

Dass Silvan Widmer fehlt, sieht «Hatsch» nicht als Problem: Muri hat 26 Spieler dabei, jeder ist ersetzbar. Bis jetzt haben die Wechsel funktioniert», so Yakin. «Er weiss, welchen Spieler er wo einsetzen wird. Ich bin auch sonst sicher, dass es Wechsel geben muss.»

Und jetzt Klartext, Hakan Yakin: Wie lautet der Resultat-Tipp? «Ich sage, es gibt ein knappes 1:0 für die Nati!»

Im bisherigen Turnier hat Yakin die Spiele Türkei gegen Portugal und Schweiz gegen Deutschland live gesehen. Besonders beeindruckt war er von der Stimmung der türkischen Fans. «Das ist eine andere Welt, ich sah nur rot-weisse Fans – die Stimmung war einfach nur gigantisch.»

Sein Zwischenfazit zur EM 2024: «Offensivabteilungen sind bei gewissen Teams nicht vorhanden. Zum Beispiel bei Italien, hinter Morata kommt bei Spanien nicht viel. Es gibt nicht mehr diese klassischen Stürmertypen.»

Sein traurigster Moment war das Aus von Luka Modric mit Kroatien. «Er ist der letzte Spieler, dem ich gerne zugeschaut habe, der Sachen gemacht hat, die niemand erwartet. Ich hätte gerne noch mal ein Spiel von ihm gesehen. Solche Zehner gibt es nach ihm nicht mehr», schwärmt Yakin.

Punkto Turnierfavorit an der EM 2024 bleibt Yakins Meinung unverändert: «Die Franzosen hatten in der Gruppenphase vielleicht einen Hänger. Aber die werden jetzt kommen.» Spanien und Deutschland traut er den Coup ebenso nicht zu – wie auch Portugal: «Sie sind zu Ronaldo-lastig. Er wäre als Joker perfekt – wie Shaqiri bei der Nati.»

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Nau.ch hat Hakan Yakin für eine Zwischenbilanz zur EM 2024 in der «Yakin-Arena» in Oberengstringen ZH getroffen. Heute spricht der 87-fache Nati-Spieler über den Achtelfinal gegen Italien.

Am Donnerstag zog Yakin ein Nati-Zwischenfazit und am Freitag sprach «Hatsch» über seinen Bruder Murat und dessen Kritiker.