Hakan Yakin zieht nach der Nati-Gruppenphase an der EM 2024 eine Zwischenbilanz. Der Ex-Nati-Star zeigt sich nicht überrascht von den starken Auftritten.
Hakan Yakin zieht die Zwischenbilanz der Nati nach der Gruppenphase der EM 2024. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Ohne Niederlage zieht die Schweizer Nati an der EM 2024 in die K.-o.-Phase ein.
  • Hakan Yakin erklärt, warum das Team an der Endrunde funktioniert.
  • Der 87-fache Natispieler lobt das Kollektiv, aber auch die Änderungen des Trainers.
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Die Schweizer Nati zieht an der EM 2024 ungeschlagen in die K.-o.-Phase ein. Nach den fünf Punkten gegen Ungarn, Schottland und Deutschland wartet am Samstag Italien.

Für Hakan Yakin ist das keine Überraschung: «Man kann zufrieden sein, nach 90 Minuten gegen Deutschland waren wir sogar Gruppensieger. Murat hat eine klare Linie, die hat er auch während der Quali durchgezogen. Dass das Team funktioniert, ist jetzt der Ertrag.»

EM 2024
Murat Yakin und Granit Xhaka verpassen mit der EM 2024 den Gruppensieg nur knapp. - keystone

«Ich kenne den Trainer», schmunzelt «Hatsch». «Ich weiss, wie er funktioniert. Man muss ihn machen lassen, er hat seine Ideen. Das Negative kommt meistens nur aus den Medien.»

Vor den Spielen seien viele überrascht gewesen über seine Änderungen. «Er hat immer Überraschungen bereit, er analysiert den Gegner und kann ihn lesen. Aber das gilt auch umgekehrt. Diese Änderungen hat es gebraucht, sie haben ihm recht gegeben.»

EM 2024
Mit Michel Aebischer hat Murat Yakin an der EM 2024 viele überrascht. - keystone

Wie für die meisten Fans waren auch für Yakin die ersten 45 Minuten gegen Ungarn das Highlight der Nati. «Da waren sie überragend – man hat gemerkt, wie reif das Team ist.»

Auf hohem Niveau geklagt: Gegen die Schotten, die der schwächste Gegner waren, hätte man gewinnen können? «Vielleicht war man sich da zu sicher. Aber wenn man zehn Prozent weniger macht, reicht es nicht», so Hakan Yakin.

Hakan Yakin: «Bei der Nati überzeugt das Kollektiv»

Für den 87-fachen Nationalspieler gibt es nicht einen einzelnen Nati-Spieler, der an der EM 2024 herausragt. «Für mich ist es das Kollektiv, das überzeugt hat. Es sind viele Spieler darunter, die in Topligen spielen. An einer Endrunde gibt es Druck, damit musst du umgehen.»

Mit den Wechseln, die Murat Yakin mache, setze er auch ein Zeichen: «Kein Spieler darf sich zu sicher fühlen, sonst spiele ich im nächsten Match nicht», so «Hatsch».

Das sagt Hakan Yakin zu Granit Xhaka, Manuel Akanji und Co. - Nau.ch/Nico Leuthold

Trotz des starken Kollektivs: Granit Xhaka und Manuel Akanji zeigen bislang eine bärenstarke EM 2024. Das sieht auch Hakan Yakin so: «Ja, aber das habe ich von solchen Spielern auch erwartet. Sie spielen in ihren Vereinen überragend.»

«Hatsch» weiter: «In der Nati hat das nicht immer geklappt, aber vielleicht ist es jetzt der richtige Zeitpunkt. Auch bei Granit merkt man, dass er als Captain vorangeht.»

Man spüre bei Granit Xhaka die Freude – wie beim restlichen Team: «Wenn man Freude hat, dann funktioniert es auch. Die beiden sind mittlerweile wirklich auf dem höchsten Level, das überträgt sich auch auf die Mitspieler.»

«Genau für solche Spiele braucht die Nati Xherdan Shaqiri»

Ein Grund für die starken Leistungen sei auch die Umstellung auf die Dreierkette von Murat Yakin: «Man ist defensiv kompakt, man ist gegen den Ball fast auf jeder Position doppelt besetzt. Granit ist damit noch mehr der Chef im Mittelfeld, kann dirigieren und Positionen bestimmen.»

Xherdan Shaqiri trifft gegen Schottland herrlich zum Ausgleich. - SRF

Und natürlich darf man auch von einem anderen Nati-Star schwärmen: Xherdan Shaqiri trifft herrlich gegen Schottland und sorgt für das 1:1. Das kann nur er, oder?

«Das ist genau der Punkt, den Shaq akzeptieren muss», so Hakan Yakin. «Man braucht ihn, das sind genau seine Spiele – auch wenn er nicht mehr so viel spielt. Aber in diesen Momenten kann er der Nati helfen.»

Würdest du Xherdan Shaqiri gegen Italien in die Startelf stellen?

Trotzdem glaubt Hakan Yakin nicht, dass Shaq gegen Italien in der Startelf spielt. Es brauche zwar offensiv mehr Ideen gegen tief stehende Italiener. «Aber ich glaube nicht, dass er anfängt.»

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Nau.ch hat Hakan Yakin für eine Zwischenbilanz zur EM 2024 in der «Yakin-Arena» in Oberengstringen ZH getroffen. Heute ordnet «Hatsch» die Leistungen der Nati ein und spricht über Leistungsträger.

Am Freitag spricht «Hatsch» über seinen Bruder Murat und dessen Kritiker. Und am Samstag blickt der 47-Jährige auf das Italien-Spiel und die Favoriten an der EM 2024.

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