FC Basel – Ruedi Zbinden: «3:0-Vorsprung kann auch trügerisch sein»
Kann der FC Basel gegen Frankfurt den 3:0-Vorsrung aus dem Hinspiel verteidigen? Nau.ch hat vor dem Europa-League-Duell mit Sportchef Ruedi Zbinden gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ausgangslage für den FCB im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League ist gut.
- Die Koller-Elf nimmt gegen Frankfurt einen 3:0-Vorsprung aus dem Hinspiel mit.
- Sportchef Ruedi Zbinden spricht über die Ausgangslage.
Der FC Basel spielt am Donnerstag gegen Eintracht Frankfurt um den Einzug in den Viertelfinal der Europa League. Der FCB hat nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel in Frankfurt gute Karten.
Nau.ch hat vor dem Duell mit Sportchef Ruedi Zbinden gesprochen.
Nau.ch: Ruedi Zbinden, wie stehen die Chancen gegen Frankfurt?
Ruedi Zbinden: Ich würde sagen gut. Wir haben auswärts 3:0 gewonnen und versuchen beim Heimspiel den Sack zuzumachen.
Rhythmus könnte entscheidend sein
Nau.ch: Wie erwarten Sie den Gegner aus der Bundesliga?
Ruedi Zbinden: Das ist schwierig zu sagen, sie hatten jetzt eine längere Pause. Sie bestritten ein Freundschaftsspiel gegen Monaco, wo sie 1:1 gespielt haben. Es stellt sich die Frage: Wie ist Frankfurt im Rhythmus?
Der FC Basel hatte sehr viele Spiele, konnte den einen oder anderen Spieler noch schonen. Ob der Rhythmus für uns ein Vorteil sein wird, das werden wir dann sehen.
«Müssen nach vorne spielen und ein Tor schiessen»
Nau.ch: Steht das Basel-Spiel nach der Pleite aus dem Hinspiel womöglich nicht mehr zuoberst auf der Prioritätenliste der Frankfurter?
Ruedi Zbinden: Frankfurt musste natürlich auch schauen wegen der neuen Saison, dass sie auch wirklich eine Pause kriegen. Wenn man dazu noch 0:3 verliert, dachten sie vielleicht auch, dass die Chance relativ klein ist.
Da haben wir sicher einen Vorteil, aber sie haben natürlich trotzdem Qualität. Wir müssen bereit sein und sehr aktiv. Wir dürfen nicht das Gefühl haben, einfach 90 Minuten hinten reinstehen zu können.
Nau.ch: Könnte der hohe Vorsprung des FC Basel sogar trügerisch sein?
Ruedi Zbinden: Absolut. Wir müssen aktiv sein. Wir müssen nach vorne spielen und versuchen schon früh ein Tor zu schiessen. Dann bricht Frankfurt vielleicht ein wenig ein.
Wenn man bei einem 3:0-Vorsprung nur noch hinten rein steht, dann kommt vielleicht vor der Pause noch das 0:1. Dann kann es plötzlich noch einmal gefährlich werden.
FC Basel würde in Viertelfinal auf Schachtar Donezk oder Wolfsburg treffen
Nau.ch: Haben Sie sich schon Gedanken über den nächsten möglichen Gegner, Wolfsburg oder Donezk, gemacht?
Ruedi Zbinden: Mein Lieblingsclub ist Schachtar Donezk (lacht). Nein, ich mag mich aber noch gut erinnern, als wir das erste Mal Donezk zugelost bekamen in der Champions League.
Da haben alle gesagt: Ah super, die sind nicht so stark, da kommt der FC Basel weiter. Und ich sagte schon damals: Ich habe sie live spielen sehen, das wird grausam. Also gegen Schachtar ist es immer unheimlich schwierig zu spielen.
Nau.ch: Warum reden die Leute dann von Wolfsburg, wenn Schachtar das Hinspiel 2:1 gewonnen hat?
Ruedi Zbinden: Nein, Schachtar wird weiterkommen. Wenn wir weiterkommen sollten, dann wird das ein ganz schwieriges Spiel. Offensiv sind sie immer stark mit den Brasilianern, das wird dann ganz schwierig.
Für uns ist aber jetzt einmal wichtig, dass wir weiterkommen gegen Frankfurt.
Mehrere FCB-Stars im Fokus anderer Vereine
Nau.ch: Besteht für Omlin, Cömert oder Alderete gegen Frankfurt noch einmal die Chance, sich zu zeigen? Oder ist das gar nicht mehr nötig?
Ruedi Zbinden: Ja doch, ich denke schon, weil die Transferzeit geht noch sehr lange. Da gibt es natürlich schon Clubs, welche das Spiel anschauen werden.
Wenn wir weiterkommen gegen Frankfurt spielen wir wohl gegen Schachtar. Und dann haben wir noch die Chance auf zwei, drei Spiele mehr auf dieser Bühne. Dann ist die Chance noch grösser, dass dir ein Club noch Spieler wegholt.