FC St.Gallen: Klub legt nach Platzverweis gegen Görtler Rekurs ein
Am Sonntag fliegt Lukas Görtler vom FC St.Gallen mit Rot vom Platz, am Montag wird er für zwei Spiele gesperrt. Auf Instagram gibt sich der Deutsche frustriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Lukas Görtler sieht im Spiel gegen Lugano früh die Rote Karte.
- Schiedsrichter Lukas Fähndrich verweist nach der Entscheidung auf das Regelwerk.
- Der FC St.Gallen legt am Montag Rekurs gegen die zwei Spielsperren ein.
Beim 1:4 des FC St.Gallen gegen Lugano gibt eine Aktion besonders zu reden. Nach nur fünf Minuten wird Lukas Görtler mit der direkten Roten Karte unter die Dusche geschickt.
Der Espen-Captain steht Luganos Jonathan Sabbatini unglücklich mit der offenen Sohle auf die Wade. Nach Konsultation des VAR verweist ihn Schiedsrichter Lukas Fähndrich des Feldes.
Nach der Partie verteidigt sich der Unparteiische. Er habe gemäss Reglement gehandelt, so Fähndrich. «Mein Fussball-Herz hat in diesem Moment geweint. Ich kann nicht Gott spielen und etwas anderes entscheiden.»
Am Montag folgt dann das Urteil der Liga: Görtler wird für zwei Spiele gesperrt. Es ist eine Entscheidung, welche der Profi des FC St.Gallen nach wie vor nicht nachvollziehen kann. Auf Instagram meldet er sich zu Wort.
«Fussball ist immer gesundheitsgefährdend»
«Auch einen Tag danach fühlt es sich immer noch unwirklich an. Der Entscheid ist schwierig zu akzeptieren, die darauffolgende Strafe von zwei Spielsperren umso mehr.» Unter diesen Umständen des Feldes verwiesen zu werden, sei besonders schwer.
Görtler erklärt: «Jeder, der jemals Fussball gespielt hat, erkennt in der Situation nichts anderes als eine normale Fussballaktion. Erst foult Jonathan mich oberhalb des Knöchels, dann stehe ich ihm unglücklich auf der Wade. Beide Spieler klatschen sich ab, checken, ob es dem anderen gut geht und weiter geht's.»
Dann mische sich aber der VAR ein und stufe sein gestrecktes Bein als «gesundheitsgefährdend» ein. «Ja, Fussball ist immer gesundheitsgefährdend. In jedem Zweikampf gehe ich selbst das Risiko ein, meine Gesundheit zu gefährden. Das bringt das Spiel so mit sich», so Görtler.
«Schiri ist kein Anwalt»
Selten habe er bei einer strittigen Entscheidung so wenig Diskrepanz erlebt, wie in diesem Fall. Der Erklärung, «einem Schiedsrichter bleibe bei dieser Aktion nichts anderes übrig, als Rot zu geben», könne er leider nicht folgen.
Gehe es nach ihm, sei der Schiri jemand, der ein Spiel leitet. «Und nicht wie ein Anwalt Fehler sucht und Regeln sowie Gesetz verteidigt, ohne dabei einen eigenen Interpretationsspielraum zu haben.»
Der Captain des FC St.Gallen zieht ein Fazit: «Der Entscheid sowie die Sperre bleiben für mich ein krasser Fehlentscheid, der nicht durch ein starres Reglement zu erklären ist. Wenn niemand diesen Entscheid will, nicht Fussballer, nicht Fan, nicht einmal die Schiedsrichter selbst, warum fällen wir ihn dann?»
FC St.Gallen legt Rekurs ein
Am Montag meldet sich dann auch Görtlers Verein zu Wort. In einem Statement wird Präsident Hüppi zitiert: «Es ist und bleibt ein klarer Fehlentscheid, der die ohnehin permanente Diskussion um den VAR ad absurdum führt.»
Und weiter: «Es versteht sich von selbst, dass wir unsere rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und fristgerecht Rekurs gegen die Sperre einreichen. Zusätzlich deponieren wir unsere Haltung unmissverständlich bei den verantwortlichen Stellen der Liga und des SFV.»