FCB: So sah die Welt beim letzten Basler Horror-Start aus
Vier Spiele, drei Niederlagen, drei Punkte. Der FCB legt den schlechtesten Saisonstart seit fast 30 Jahren hin. Ein Blick zurück auf das Fussball-Jahr 1994/95.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCB legt den schlechtesten Saisonstart seit der Saison 1994/95 hin.
- Damals stieg Rotblau gerade wieder in die höchste Spielklasse auf.
- Sowohl für Hakan als auch für Murat Yakin war es ein spezielles Jahr.
Der FCB legt einen Horror-Saisonstart hin. Nach vier Partien haben die Basler drei Pünktchen auf dem Konto. Historisch schlecht. Das zeigt ein Blick zurück.
Letztmals mit so wenigen Punkten nach vier Spielen stand der FCB in der Saison 1994/95 da. Allerdings unter ganz anderen Voraussetzungen.
Rotblau kehrt vor fast 30 Jahren nämlich gerade erst ins Oberhaus zurück. Unter Aufstiegs-Trainer Claude «Didi» Andrey gelingt endlich der Sprung zurück in die oberste Schweizer Spielklasse. Das Ziel in der Saison 1994/95: Das Team zusammenzuhalten und den Klassenerhalt schaffen.
Trotz nur wenigen Abgängen legt der FCB einen regelrechten Horror-Start hin, verliert die ersten sechs Spiele nach dem Aufstieg. Nach der ersten Hälfte der Qualifikationsphase liegt Basel – gemeinsam mit YB – auf dem letzten Platz.
Auch dank der besten Defensive der Liga läuft die zweite Saisonhälfte deutlich besser. Basel schliesst auf dem siebten Tabellen-Rang ab. In der gesamten Saison erzielt der FCB zwar nur 18 Tore, so wenig wie kein anderes Team. Doch auch die 15 Gegentore sind Liga-Bestwert.
Hakan Yakin lanciert seine Fussball-Karriere
Einen Teil zum Klassenerhalt trägt auch Hakan Yakin bei. Der damals 17-Jährige unterschreibt auf die Rückrunde hin seinen ersten Profi-Vertrag. Sein Debüt bleibt unvergessen.
Im April kommt der spätere Nationalspieler im Spiel gegen Lausanne (5:0) für Stürmer Alexandre Rey ins Spiel. 18 Sekunden später, mit seiner ersten Ballberührung, erzielt Hakan Yakin das 3:0 per Kopf.
Murat Yakin triumphiert mit GC, Constantin holt ersten Sion-Kübel
Sein Bruder Murat Yakin spielt damals im dritten Jahr bei den Grasshoppers. Auch für den heutigen National-Trainer ist es eine unvergessliche Saison. Zum ersten Mal in seiner Karriere wird «Muri» Schweizer Meister. Er steht in 18 Spielen auf dem Platz und erzielt zwei Tore.
Die Hoppers feiern unter dem damaligen Trainer Christian Gross zwar in der Liga. Im Cup-Final setzt es aber eine bittere Niederlage ab. Der FC Sion setzt sich im Wankdorf durch, im GC-Tor muss Pascal Zuberbühler vier Mal hinter sich greifen. (2:4)
Erstmals jubeln darf Christian Constantin! Der Geschäftsmann übernahm beim FC Sion drei Jahre zuvor, für ihn ist es der erste Titel mit den Wallisern. 1997 tritt der Club-Boss mit dem Double ab. 2003 startet er in seine zweite Amtszeit als Präsident – diese dauert noch immer an.
Sternstunden dank Bregy und Chappi
Aufstieg, Liga-Kaltstart, Yakin-Debüt. Als der FCB letztmals so schlecht in die Liga startete wie dieses Jahr, glänzten andere Schweizer auf internationaler Bühne.
Im Sommer 1994 versenkt George Bregy im ersten WM-Spiel der Schweiz seit 28 Jahren einen Freistoss im Lattenkreuz. Auch dank diesem 1:1 gegen die USA kommt die Nati in den Achtelfinal, scheitert dort an Spanien.
In der Vorrunde traf auch Stéphane Chapuisat beim 2:1 gegen Rumänien. Und der heutige YB-Chefscout sorgt auch in der Bundesliga für Furore.
In nur 20 Saison-Einsätzen erzielt der Stürmer zwölf Tore. Und hat massgeblichen Anteil an der ersten Meisterschaft von Dortmund seit 32 Jahren. Einen grossen Teil der Rückrunde 1994/95 verpasst Chappi wegen einem Kreuzbandriss.
Überblick: Die schlechtesten Saisonstarts des FC Basel
2023/24: 1 Sieg; 3 Niederlagen; (8:9 Tore); Trainer Timo Schultz
1994/95: 2 Unentschieden; 2 Niederlagen; (1:3); Claude Andrey
1987/88: 4 Niederlagen; (2:14); Urs Siegenthaler
1985/86: 2 Unentschieden, zwei Niederlagen; (4:8); Helmut Benthaus
1978/79: 2 Unentschieden, 2 Niederlagen; (4:11); Helmut Benthaus
1944/45: 1 Remis, 3 Niederlagen; (8:12)
1942/43: 1 Sieg, 3 Niederlagen; (3:13)