Fussball-Talk: «Ohne Shaqiri verliert FCB gegen YB!»

Nau Sport
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Bern,

Der FCB bangt vor dem Kracher gegen YB um Xherdan Shaqiri. Winterthur kassiert im Abstiegskampf einen Dämpfer. Willkommen beim Fussball-Talk.

Fussball-Talk
Das grosse Thema im Fussball-Talk: Wird FCB-Captain Xherdan Shaqiri fit bis zum Spiel gegen YB? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • YB setzt sich zuhause mit 3:0 gegen Lausanne durch, jetzt wartet der FCB.
  • Die Bebbi müssen beim 1:1 in Luzern die zweite Halbzeit ohne Shaqiri bestreiten.
  • Im Abstiegskampf verlieren GC und Winterthur.
  • Sportchef Christoph Böhlen und Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein im Gespräch.

Nau.ch: Im Spitzenkampf zwischen dem FCL und dem FCB gibt es keinen Sieger. Wie habt ihr das 1:1 gesehen?

Mischi Wettstein: Ganz einfach: Nur eine gute Halbzeit pro Team ergibt halt ein Unentschieden. Es ist auf beiden Seiten schwierig zu erklären: Der FCL verpennt die erste Halbzeit und dem FCB wird ohne Shaqiri nach der Pause der Stecker gezogen.

Die Basler haben es verpasst, in der ersten Halbzeit höher in Führung zu gehen. Ein 0:2 wäre für die Luzerner schwierig geworden. Man kann es drehen, wie man will: Ohne Captain Shaqiri ist der FCB eine andere Mannschaft. Das Resultat unterstreicht die Wichtigkeit des Königstransfers.

FC Basel
Beim FCL gibt der FC Basel eine Führung aus der Hand. - keystone

Christoph Böhlen: Keine andere Mannschaft ist so abhängig von einem Einzelspieler, wie der FCB von Shaqiri. Das ist gefährlich! Würde der Captain länger ausfallen, wäre das dramatisch für die Bebbi.

Mischi Wettstein: Dem stimme ich nur zum Teil zu. Wenn Shaq von Anfang an spielt und in der Pause raus muss, gibt es einen Bruch. Muss der FCB ganz ohne ihn antreten, ist es eine andere Ausgangslage, weil die zentrale Anspielstelle gar nicht zur Verfügung steht.

Gabriel Sigua hat wenig Werbung in eigener Sache gemacht. Sein Auftritt war ein dünnes Süppchen, da wird heute an der Basler Fassnacht am Morgenstraich jede Mehlsuppe dicker gewesen sein.

FC Basel
Nach der Auswechslung von Xherdan Shaqiri verliert der FCB den Zugriff auf das Spiel. - keystone

Nau.ch: Am Sonntag kommt es vor der Natipause zum Kracher FCB gegen YB. Was macht der FCB, wenn der Captain fehlt?

Mischi Wettstein: Shaq hatte gemäss Celestini unter der Woche schon etwas muskuläre Probleme. Der Captain signalisiert dem Trainer: «Es geht nicht mehr.» Ich hoffe für Shaq und den FCB, dass er am Sonntag dabei ist. Lieber lässt du in Luzern zwei Punkte liegen – dafür schlägst du YB zuhause.

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Das sagt FCB-Coach Fabio Celestini über Xherdan Shaqiri. - Nau.ch

Christoph Böhlen: Grundsätzlich könnte er am Sonntag ins Risiko gehen. Er hat ja danach zwei Wochen Pause, weil er nicht mehr für die Nati spielt. Denn: Trotz der schlechten YB-Auswärtsform brauchen die Basler ihren Captain. Wird er nicht rechtzeitig fit, kann das am Sonntag ins Auge gehen. Ich bin sicher: Ohne Shaqiri verliert Basel gegen YB!

Mischi Wettstein: Böhli, unterschätze die medizinische Abteilung beim FCB nicht! Viel wichtiger ist es, dass die Spieler in diesen drei Tagen nicht zu viel Energie an der Fasnacht verbrauchen…

Wer gewinnt den Kracher vom Sonntag?

Nau.ch: Dann bleiben wir doch gleich bei YB: Die Berner reagieren mit einem 3:0-Heimsieg auf die Niederlage gegen GC.

Mischi Wettstein: Du warst ja im Stadion und bist jetzt sicher gleich wieder euphorisiert. Für mich ist klar: Das Resultat ist zu hoch, Lausanne war nicht drei Tore schlechter. Aber es zeigt sich: Das Letica-Problem schadet den Waadtländern. Goalie Castellas Abpraller vor dem 0:2 war mit-matchentscheidend.

Christoph Böhlen: Von Euphorie keine Spur, Mischi. Zuhause ist YB in der Liga gegen alle Teams der Favorit. Lausanne hat das gut gemacht. Doch alles, was vor Weihnachten noch gelungen ist, klappt aktuell nicht. So werden die Waadtländer die Top 6 nicht erreichen.

Ich bin sicher: YB hätte dieses Spiel auch gewonnen, wenn sie den Ausgleich kassiert hätten. Die Kaderbreite bei den Bernern ist eindrücklich, Contini kann Bedia, Virginius und Hadjam bringen – das sorgt für die Entscheidung.

YB
Chris Bedia (Mitte) schnürt nach seiner Einwechslung den Doppelpack für YB. - keystone

Doch ich wiederhole mich: Will YB nach vorne noch etwas reissen, müssen sie jetzt auch auswärts regelmässig punkten. Die nächste Chance bietet sich gegen den FCB. Gut für YB: Die Bebbi wollen mitspielen und werden sich nicht einigeln. YB will vor der Nati-Pause ein Ausrufezeichen setzen.

Mischi Wettstein: Träum weiter mit deiner YB-Brille!

Nau.ch: Mischi, du warst am Sonntag gleich in zwei Stadien! Vor dem Spiel in Luzern hast du noch im Letzigrund beim 1:3 vom FCZ gegen Servette vorbeigeschaut.

Mischi Wettstein: Nach der ersten Halbzeit habe ich den Letzigrund mit einem unguten Gefühl in Richtung Luzern verlassen. Ich war sicher, dass die Sache gegessen ist. Der FCZ hat dann auch verloren – aber es wurde trotzdem nochmal spannend. Wie weit zurück der VAR eine Szene verfolgt, hat mich schon erstaunt. Aber wenn es das Regelwerk so will…

FCZ
Mounir Chouiar vom FCZ im Zweikampf mit Theo Magnin von Servette. - keystone

Christoph Böhlen: Ich muss ja nicht zum x-ten Mal erklären, was ich vom VAR halte... Mir sind in diesem Spiel zwei andere Dinge aufgefallen: Ohne den verletzten Stürmer Perea ist der FCZ deutlich schwächer. Und: Die Form von Servette beeindruckt mich. Sie spielen nicht wahnsinnig gut, sind aber aktuell kaum zu schlagen.

Mischi Wettstein: Wenn man schon mit solchen Leistungen gewinnt, frage ich mich: Was passiert, wenn die Grenats auch noch gut spielen? Sie haben jetzt fünf Siege aneinander gereiht – ohne zu brillieren. Das ist auch eine Qualität.

Traust du Servette den Meistertitel zu?

Nau.ch: Ist der neue Leader aus Genf jetzt schon der neue Topfavorit?

Mischi Wettstein: Ich habe Servette immer vorgeworfen, dass sie zwar viel Qualität haben, aber zu wenig Punkte holen. Der aktuelle Lauf unterstreicht meine These. Aber ich traue dieser Sache noch nicht ganz.

FCZ
Der FCZ verliert zuhause gegen Servette. - keystone

Christoph Böhlen: Die nächsten Spiele werden entscheiden. Vor der Nati-Pause wartet mit Yverdon eine machbare Hürde, danach geht es aber zu Lugano und gegen YB.

Mischi Wettstein: Ich bin hingegen gespannt auf die Reaktion vom FCZ im Heimspiel gegen die Luzerner. Diese Partie ist für mich völlig offen. Überhaupt ist der Strichkampf derzeit genau so spannend, wie der Titelkampf.

Christoph Böhlen: Nein Mischi, so spannend ist der nicht. Ich sage dir voraus: Die Top 5 bleiben so, wie sie jetzt sind. Aber der FCSG fällt noch unter den Strich. Stellt sich die Frage, ob sich dein FCZ oder Lausanne den sechsten Platz schnappen.

Mischi Wettstein: Ich halte dagegen. St.Gallen bleibt unter die ersten sechs Teams. Die Stürmer Nsame und Geubbels sind die Garanten für meine Behauptung.

FC St.Gallen
Willem Geubbels trifft für den FC St.Gallen gegen GC. - keystone

Nau.ch: Dann bleiben wir gleich beim Strichkampf: Der FCSG bezwingt GC und rutscht wieder über den Strich.

Mischi Wettstein: Die Partie brachte Schiri Kanagasingam viel Arbeit – vor allem vor dem Bildschirm. Ich habe das Spiel intensiv verfolgt, es gab sehr viele strittige Szenen. Das Regelwerk stützt aber die Entscheidungen der Unparteiischen.

Trotzdem darf man aus GC-Sicht natürlich kritischer sein. Es hätte wohl auch eine Regel-Nische gegeben, damit man einige Entscheide anders hätte auslegen können.

Christoph Böhlen: Ich kann den GC-Ärger total verstehen. Das ist doch niemals Rot gegen Abrashi? Der Platzverweis hat das Spiel klar beeinflusst!

GC
GC-Captain Amir Abrashi fliegt gegen den FCSG vom Platz. - keystone

Nau.ch: Weiter in der Resultat-Krise ist Lugano, das in Sion die fünfte Niederlage in Serie kassiert.

Mischi Wettstein: Man darf sich schon fragen, wie viel dieser Krise hausgemacht ist. Seit der Entlassung von Sportchef da Silva läuft es gar nicht mehr. Fünf Niederlagen in Serie sprechen eine deutliche Sprache.

Dafür hat Sion mit dem Messer am Hals geliefert. Die «Krisen-Tessiner» kamen zum richtigen Moment. Jetzt hat Sion-Trainer Tholot im Kampf gegen den Barrage-Platz wieder Luft zum Atmen.

Nau.ch: Wir sind mitten im Thema Abstiegskampf: Winterthur verliert in Yverdon – hat das schon vorentscheidenden Charakter?

Mischi Wettstein: Im Normalfall ist Winti am Samstag abgestiegen. Nach dieser Niederlage ist die 4:0-Gala gegen den FCSG vor einer Woche nichts mehr wert.

Für das Spiel in Yverdon galt: Verlieren verboten! Ich habe selten eine dümmere Rote Karte gesehen, als die von Schättin. Damit hat er seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Trotz dieses Platzverweises: In der 96. Minute darfst du einfach kein Tor mehr zulassen!

Aber: Totgesagte leben länger! Die Hoffnung stirbt schliesslich zuletzt – und wenn einer das Wunder schaffen kann, ist es Uli Forte. Es wird aber verdammt schwierig!

FC Winterthur
Der FC Winterthur taucht in Yverdon. - keystone

Christoph Böhlen: Da ist noch gar nichts entschieden: Es bleiben elf Spiele, 33 Punkte sind zu holen. Es wird in der Relegation Group auch noch genügend Direktbegegnungen für Winterthur geben. Motivator Uli Forte wird die richtigen Worte finden.

Nau.ch: Was ist euch sonst noch aufgefallen?

Mischi Wettstein: Der FC Aarau geht seinen Weg auch als Leader unbeirrt weiter, holt gegen Xamax den neunten Sieg in Serie. Trotzdem ist das Aufstiegsrennen noch lange nicht entschieden.

Christoph Böhlen: Da muss ich dir widersprechen: Für mich ist die Messe gelesen. Der FC Aarau wirkt stabil, steckt auch Ausfälle gut weg. Die Thuner gewinnen zwar gegen Ouchy, doch das wirkt alles andere als sattelfest.

Wer steigt direkt in die Super League auf?

Mischi Wettstein: Zum Schluss noch ein Gruss in die Bundesliga an Ilja Kaenzig! Geil, wie Bochum in München ein 0:2 noch dreht. Das sind richtige Big-Points im Abstiegskampf. Für mich ist klar: Der VfL Bochum bleibt der Bundesliga erhalten!

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen ist Sportchef bei Nau.ch. - Nau.ch
Super League (10.03.2025)SpSNUTorePkt
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2.FC Basel LogoFC Basel27137756:2946
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Kommentare

User #2964 (nicht angemeldet)

Ein Armutszeugnis für eine Mannschaft, wenn sie von Auslaufmodell Shaqiri abhängig ist. Befürchte, dass YB wieder Meister wird, weil es sich sonst niemand verdient hat. Dann wird es halt der wieder, welcher sowieso fast immer Meister wird.

User #5202 (nicht angemeldet)

Jetzt ist es soweit Shaqi immer mehr verletzt. Benötigen Geduld bis sich das Spiel ohne ihn läuft. Am kommenden Sonntag wird er fehlen.

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