GC: Verkauf des Rekordmeisters ist aktuell vom Tisch
Seit Monaten ist klar, dass sich Besitzer Fosun nach Interessenten für einen möglichen Verkauf von GC umsieht. Nun scheint das aber vorerst vertragt zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zukunft der GC-Investoren bleibt unsicher.
- Für den Rekordmeister sind mehrere Angebote eingegangen – aber keine hohen Summen.
- Vorerst dürfte der Verein in chinesischen Händen bleiben.
Wie es aussieht, bleibt Rekordmeister GC doch noch länger in chinesischen Händen. Wie Nau.ch-Recherchen zeigen, soll der Verkauf der Grasshoppers bei Besitzer Fosun aktuell vom Tisch sein, mit Betonung auf aktuell.
Ein Grund dafür ist, dass man bei Wolverhampton mit Geldsorgen zu kämpfen hat. Das Budget des Premier-Ligisten wurde massiv überzogen. Seit letztem Sommer hat der Club für Transfers umgerechnet rund 170 Millionen Euro ausgegeben und nur gut 60 Millionen eingenommen.
Wolves-Präsident Jeff Shi, welcher das Fussball-Oberhaupt der Fosun-Sportgruppe ist, hat somit ganz andere Sorgen, als sich intensiv um die Hoppers zu kümmern.
Hinzu kommt, dass nicht annähernd ein Angebot eingetroffen sein soll, das den Vorstellungen von GC-Besitzer Fosun entspricht. Dieser stellt sich eine Verkaufssumme von 30 bis 35 Millionen vor. Die Angebote sollen weit auseinanderliegen, und einige Interessenten träumen davon, GC symbolisch für einen Franken zu erwerben, damit genug Geld für die nötigen Investitionen vorhanden bleibt.
Der Rekordmeister ist momentan ein Sanierungsfall, bei dem noch zusätzliche finanzielle Mittel eingesetzt werden müssten. Die Vorstellungen der Fosun-Gruppe bezüglich des Verkaufspreises sind deshalb utopisch.
Auch Bill Pan, der im Auftrag von Fosun bei GC im Frühling aufräumen sollte, ist offenbar nicht mehr unumstritten. GC scheint momentan eine Art führerloses Schiff zu sein, das irgendwo im Meer treibt. Wer genau und wann die Entscheidungen trifft, ist unklar. Obwohl im Hinblick auf die neue Saisonplanung möglichst schnell die Weichen gestellt werden müssen.
Da kommt die nächste Hürde: Zahlreiche Spielerverträge laufen nach dieser Spielzeit aus. Dazu gehören Leistungsträger wie Petar Pusic (gegen St.Gallen gesperrt), Hayao Kawabe, Christian Herc, Guilherme Schettine und Bendeguz Bolla.
Wie Nau.ch bereits berichtete, wurde bei Goalie André Moreira die Option nicht gezogen, sein Abgang ist in diesem Fall klar.
Hinzu kommen die Ergänzungsspieler Margreitter, Nadjack und Demhasaj, welche ebenfalls ab Sommer keinen gültigen Vertrag mehr bei den Hoppers haben.
Dass Sportchef Bernt Haas diese wichtigen Entscheidungen und die Trainerwahl allein bestimmen kann, glaubt wohl nicht mal der «Fährimann» in Basel. Und diesem kann man bekanntlich alles erzählen.
Gespannt sein darf man, wann der Verein seinen neuen Trainer bekannt geben wird. Giorgio Contini wird die Grasshoppers bekanntlich verlassen, er hatte auf Ende August gekündigt. Zuvor kann Contini die Hoppers allerdings noch in die Quali der Conference League führen, wenn GC die letzten beiden Saisonspiele gegen St.Gallen und den FC Basel gewinnt.
Ruhig wird es um die Grasshoppers auch nach dem letzten Spieltag mit Sicherheit nicht werden.