Schalke-Youngster spielt nur dank Sonderbewilligung
Schalke-Yougster Assan Ouédraogo (17) durfte nur dank einer Sonderbewilligung gegen den HSV spielen. Vor zwölf Jahren musste der Verein noch kreativ werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Schalke-Youngster Assan Ouédraogo schoss bei seinem Debüt gleich ein Tor.
- Der 17-Jährige durfte aber nur dank einer Sonderbewilligung am Freitagabend spielen.
- In der Regel dürfen Minderjährige in Deutschland nicht nach 20 Uhr arbeiten.
Die Mission Wiederaufstieg hat nicht so begonnen, wie sich das der FC Schalke 04 vorgestellt hat: Zum Auftakt in der 2. Bundesliga verlieren die Knappen gegen den HSV mit 3:5. Optimistisch gestimmt werden die Fans aber von Assan Ouédraogo, einem vielversprechenden Talent, das sein Debüt gegeben hat.
Der Mittelfeldspieler zeigte mit dem Treffer zum 1:1 (22') sein Können. Und auch beim zweiten Schalker Treffer hatte er seine Füsse im Spiel. Doch ob er beim Auftakt am Freitag spielt, war zuvor lange unklar – aus rechtlichen Gründen.
Denn Ouédraogo ist erst 17-jährig und damit dem deutschen Jugendarbeitsschutzgesetz unterstellt. Und dieses hält fest, dass Minderjährige mit wenigen Ausnahmen nicht nach 20 Uhr arbeiten dürfen. Gegenüber der «Bild» erklärt Sportdirektor André Hechelmann, dass Schalke in den letzten Tagen mit den Behörden im Austausch gewesen sei. Man habe alles professionell prüfen und abklären lassen.
Es stellte sich heraus, dass Ouédraogo spielen darf, denn vor einigen Jahren wurde eine Sondergenehmigung ins Gesetz geschrieben. So galt für künstlerische Darbietungen schon immer eine Ausnahme, vor Kurzem wurde diese auf Sportler ausgeweitet. Schalke musste sich also nicht eines Tricks bedienen – wie es der Verein 2011 getan hatte.
Damals stand nämlich der 17-jährige Julian Draxler bei den Schalkern im Kader. An einem Dienstag spielten die Knappen gegen Nürnberg im DFB-Pokal, der Anpfiff war nach 20 Uhr, Draxler also nicht spielberechtigt. Doch die Verantwortlichen erklärten das Spiel kurzerhand zu einer künstlerischen Darbietung. Draxler durfte spielen und schoss Schalke in der Verlängerung zum Sieg.
HSV mit zwei Toren in der Nachspielzeit gegen Schalke
Sportdirektor Hechelmann schwärmt von seinem Juwel: Ouédraogo sei «ein ganz toller Junge, total bodenständig». In der Vorbereitung habe er seine sportlichen Qualitäten gezeigt und für das eine oder andere Raunen im Publikum gesorgt.
Gegen den HSV zeigt er sein Können erneut. Nach rund einer Stunde wurde er beim Stand von 2:3 ausgewechselt. Der U17-Weltmeister musste von der Bank anschauen, wie Schalke in der Nachspielzeit noch zwei Tore kassierte und 3:5 verlor.