Schweizer Nati aufgepasst: Luxemburg ist kein Fussballzwerg mehr
Die Schweizer Nati trifft heute auf Luxemburg. Gegen das Grossherzogtum kassiert man 2008 eine peinliche Pleite – seither ist aber viel passiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Luxemburg bezwingt am Samstag in einem Testspiel Schweden mit 1:0.
- Der ehemalige Fussballzwerg hat zuletzt regelmässig für Aufsehen gesorgt.
- Heute um 20.45 Uhr will die Nati den ersten Sieg seit der EM 2024 einfahren.
2008 erlebt die Schweizer Nati eine der peinlichsten Niederlagen aller Zeiten: Im Letzigrund verliert das Team von Ottmar Hitzfeld in der WM-Quali gegen Fussballzwerg Luxemburg mit 1:2. Die Schlagzeilen zur Pleite reichen von «Schande» bis «Super-GAU».

Seither traf die Nati noch zweimal auf die Luxemburger: Beim «Quali-Rückspiel» rehabilitiert sich das Hitzfeld-Team und siegt 3:0. 2011 schiesst Granit Xhaka die Schweizer Nati zum 1:0-Minisieg in einem Testspiel.
Seither ist viel passiert: Die Nati verpasst zwar die EM-Quali 2012, ist seither aber an jedem grossen Turnier dabei. Zuletzt erreicht die Schweiz einen EM-Viertelfinal und einen WM-Achtelfinal.

Doch auch Luxemburg ist mit dem «Fussballzwerg» von vor 15 Jahren nicht mehr zu vergleichen. Ein Beispiel? Am Samstag gewinnt das Team zu Hause vor 9214 Zuschauern ein Testspiel gegen Nati-Qualigegner Schweden mit 1:0!
EM-Quali knapp verpasst
Zufall? Nein! Schon 2023 sind die Luxemburger lange im Rennen um die EM-Quali. Sie verlieren dann aber das entscheidende Direktduell gegen die Slowakei mit 0:1.
2024 muss das Team aus dem Grossherzogtum dann wieder etwas unten durch: Im EM-Quali-Playoff verliert die Equipe von Luc Holtz gegen das spätere EM-Überraschungsteam Georgien.

In der Nations League schauen gegen Nordirland, Belarus und Bulgarien nur drei Punkte aus sechs Partien heraus. Allerdings enden – bis auf das 0:2 gegen Bulgarien – alle Spiele mit maximal einem Tor Unterschied.
Ex-YB-Star im Zentrum, Weltenbummler im Sturm
Den Titel des «Fussballzwergs» ist Luxemburg mittlerweile losgeworden. Das liegt vor allem an starken Einzelspielern wie Ex-YB-Mittelfeldmotor Christopher Martins. Der 28-Jährige ist Stammspieler bei Spartak Moskau, schnürt vor der Nati-Pause einen Doppelpack beim Sieg über Zenit.

Grösster Star im Team ist aber Leandro Barreiro. Der 25-jährige Mittelfeldspieler wechselte im Sommer von Mainz zu Benfica Lissabon. Und hat sich beim Club von Nati-Stürmer Zeki Amdouni prompt durchgesetzt. Auf «Transfermarkt» wird sein Marktwert auf 15 Millionen geschätzt.

Für die Tore sorgt Stürmer Gerson Rodrigues. Der 30-Jährige darf getrost als Weltenbummler bezeichnet werden: Seit 2020 spielte Gerson, der Dynamo Kiew gehört, leihweise in Frankreich, der Türkei, Saudi-Arabien, der Slowakei, China – und aktuell in Portugal.

Trotz der vielen Wechsel: In Luxemburgs Nationalteam trifft Gerson regelmässig. Mit 23 Treffern in 68 Länderspielen ist er Rekordtorschütze des Grossherzogtums.
Trotz Testspiel-Charakter: Die Schweizer Nati ist gewarnt! Ein Spaziergang wird es nicht für das Yakin-Team, das seine Sieglosserie nach acht Spielen beenden will.
Anpfiff im Kybunpark ist heute um 20.45 Uhr.