Schweizer Nati: So feiert der Kosovo das 1:1-Remis
Kosovarische Medien zeigen sich nach dem 1:1 gegen die Schweizer Nati zufrieden und loben vor allem die lauten Fans. Die Spieler werden vom Premier gepriesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz und der Kosovo trennen sich 1:1 unentschieden.
- Kosovarische Medien sind mit dem Remis gegen die Top-20-Nation der Fifa-Wertung zufrieden.
- Andi Zeqiri wurde von den Fans ausgepfiffen, vom Kommentator nicht mit Namen genannt.
Mit grosser Spannung wurde das Bruderduell erwartet: Am Dienstagabend empfing die Schweizer Nationalmannschaft den Kosovo zum Testspiel im Zürcher Letzigrund.
Während hiesigen Medien vom Auftritt der Schweizer Nati nicht sonderlich begeistert waren, zeigten sich die kosovarischen mit dem Resultat zufrieden. «Eine solide Leistung», titelt beispielsweise «Kosova Press». «Koha Ditore» schreibt, dass es sich mit 1:1 um ein «mehr als günstiges Ergebnis für den Kosovo» handle.
Die Zeitung verwies auf die sehr unterschiedlichen Positionen in der Fifa-Weltrangliste: Der Kosovo liegt aktuell auf Rang 109, die Schweiz auf dem Platz 14. Die Gastgeber würden zudem regelmässig an Grossanlässen auftreten, so «Koha Ditore».
Während es auf dem Feld keinen Sieger gab, «dominierten» die Kosovaren laut «Koha Ditore» auf den Rängen. Beim «Albanerfest» neigten die Fans Richtung Kosovo. Auch gemäss «Epoka e Re» befanden sich hauptsächlich Albaner, die in der Schweiz leben, im Stadion.
Auch der kosovarische Premierminister Albin Kurti bezeichnet die Partie auf Instagram als «Spiel zwischen zwei befreundeten Ländern». Es sei keine Seltenheit, dass mehr als elf Spieler aus dem Kosovo auf dem Feld stünden, wenn der Kosovo spiele. Er sei ein «besonderes Gefühl von Stolz und Freude, unsere Jungs» auf dem Platz zu sehen.
Schweizer Nati: Pfiffe für Doppelbürger Zeqiri
Doch obwohl «Schweizer und Kosovaren Seite an Seite» gefeiert hätten, kam es während der Partie zu einem Eklat: Wie «Bota Sot» berichtet, vermied es ein Moderator das Senders «Digitalb», den Namen von Andi Zeqiri zu nennen. Er sprach deshalb ausschliesslich vom «Spieler mit der Nummer 20».
Bei Zeqiri, der neben dem Schweizer auch den kosovarischen Pass besitzt, stand lange ein Wechsel zum Kosovo zur Diskussion. Letztendlich entschied sich der 22-Jährige aber für die Schweizer Nati – was viele Kosovaren verärgerte. Er wurde beim Testspiel deshalb auch konstant ausgepfiffen.