Schweizer Nati: So reagiert welscher Nati-Reporter auf ARD-Auftritt
Beim 3:3 der Schweizer Nati in Köln ist der welsche Kommentator so laut, dass er bei «ARD» zu hören ist. «RTS»-Mann David Lemos erklärt seine Emotionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim 3:3 der Schweizer Nati ist der welsche Kommentator sogar auf «ARD» zu hören.
- Für die deutschen TV-Leute war David Lemos «wahnsinnig temperamentvoll».
- Lemos erklärt am Tag danach, wie er die Situation erlebt hat.
Fussball-Deutschland hadert nach dem Spiel gegen die Schweizer Nati mit der DFB-Elf. Beim 3:3-Spektakel in Köln holen die Deutschen zwar trotz zweimaligem Rückstand noch einen Punkt.
Doch vor allem in der ersten Halbzeit ärgert die Schweizer Nati den grossen Nachbarn. Und wie!
Gavranovic und Freuler treffen zweimal und sorgen für die 2:1-Führung. Bei der «ARD» stört man sich zur Pause aber nicht nur an der Leistung der eigenen Mannschaft.
Auch David Lemos ist der TV-Crew ein Dorn im Auge. Der Westschweizer Fussball-Kommentator von «RTS» ist so laut, dass er in der Live-Übertragung auf «ARD» zu hören ist.
Da staunt auch «ARD»-Experte Bastian Schweinsteiger. Moderatorin Jessy Wellmer: «Wenn sie den Schweizer Kommentator immer auf Französisch sprechen hörten neben Tom Bartels, dann liegt das daran, dass hier im Stadion wirklich niemand ist.»
Denn: Im Geisterspiel ohne Zuschauer ist jeder Ton zu hören. Und zwischen den Kommentatoren stehen nur Plexiglasscheiben.
Wellmer: «Der Schweizer Kollege ist einfach so wahnsinnig temperamentvoll, dass sie ihn immer mitgehört haben.»
«RTS»-Mann David Lemos sagt «Sorry»
Wahnsinnig temperamentvoll? Der welsche TV-Mann nimmt es am Tag nach dem Spiel der Schweizer Nati mit Humor. Und entschuldigt sich mit einem süffisanten Unterton auf Twitter.
«Von der ARD habe ich darauf aber keine Antwort erhalten», so Lemos zu Nau.ch.
Überhaupt habe er auch während des Spiels der Schweizer Nati nichts von den «ARD»-Kollegen mitgekriegt. Keiner sagt ihm, dass er zu laut sei.
«Mir hat keiner etwas gesagt. Aber in der Pause haben sie offenbar mit meinen Tessiner Kollegen gesprochen. Ich war darum sehr erstaunt, ging es dabei um mich», sagt Lemos.
Technisch hätten sich die Kollegen aber zu helfen gewusst. «In der zweiten Halbzeit haben sie neben ihrem Kommentator eine Trennwand montiert, um die Lautstärke zu mindern», erklärt er.
Dabei habe David Lemos beim Spiel in Köln überhaupt nicht lauter kommentiert als sonst. «Es war wie immer. Aber in einem leeren Stadion – und bei so vielen Toren und Chancen – hört man das natürlich besser.»
«Argentinier oder Mexikaner wären lauter gewesen»
Trotzdem ist er überzeugt, dass sich die Lautstärke in einem akzeptablen Rahmen hielt. «Hätten die Deutschen gegen Argentinien oder Mexiko gespielt, wäre es auf der Pressetribüne nochmals deutlich lauter geworden», ist Lemos sicher.
Aus dem Spiel kann David Lemos sicher zwei Dinge mitnehmen. Einerseits eine ungewohnt Bekanntheit im deutschsprachigen Fussball.
Und eine neue Ergänzung seiner Twitter-Biografie. Dort steht jetzt nämlich: «Wahnsinnig temperamentvoll».