Olympia 2024: Marathon-Gold und Olympia-Rekord für Äthiopier Tola

Unterschiedlicher hätte die Vorgeschichte der beiden Schweizer nicht sein können. Hier der gestandene Marathon-Läufer Tadesse Abraham, der zwei Tage vor seinem 42. Geburtstag letztmals auf der grossen Bühne, im Zeichen der fünf Ringe zum dritten Mal antrat. Vor acht Jahren in Rio glänzte er als Siebter, in Tokio musste er wegen Atemproblemen aufgeben.

Und da der achtfache Orientierungslauf-Weltmeister Matthias Kyburz, ein völliger Marathon-Neuling. Er hatte erst vier Monate zuvor ebenfalls in Paris seinen ersten Wettkampf über die 42,195 Kilometer bestritten. Ein ambitioniertes Projekt, um eine Antwort auf die simple Frage «Wie schnell bin ich wirklich?» zu erhalten.

Am Samstag erreichte Kyburz das Ziel gut fünf Minuten nach Tola – und 50 Sekunden vor Abraham. Der 32-jährige Tola gewann den Königs-Wettbewerb bei Olympia 2024 mit 21 Sekunden Vorsprung vor Bashir Abdi. Die Siegerzeit von 2:06:26 bedeutet zudem einen neuen olympischen Rekord.

Der für Belgien startende Somalier Abdi war vor drei Jahren in Tokio beziehungsweise in Sapporo Dritter geworden. Das Podium komplettierte der Kenianer Benson Kipruto, der im Schlussteil nicht mit Abdi mithalten konnte.

Für Tola war es der zweite grosse Sieg. Vor zwei Jahren war er in Eugene, Oregon, schon Weltmeister geworden. Auch an Olympischen Spielen hatte er bereits einmal eine Medaille gewonnen. Vor acht Jahren an den Spielen in Rio de Janeiro sicherte er sich über 10'000 Meter Bronze.

Für dramatische Szenen sorgte der zweifache Olympiasieger Eliud Kipchoge. Der Kenianer hätte mit seinem dritten Sieg in Folge als erster Athlet dreimal Marathon-Gold holen können. Doch noch vor der Hälfte des Rennens brach Kipchoge mit offensichtlichen körperlichen Beschwerden völlig ein. Die Ziellinie erreichte die Marathon-Legende nicht.