Die Lehren aus dem Grand Prix von Frankreich
Das Wichtigste in Kürze
- Lewis Hamiltons erdrückende Übermacht lässt dem Formel-1-Titelrennen schon vor der Saison-Halbzeit kaum noch einen Rest von Spannung.
Mit seinem sechsten Sieg im achten Saisonlauf in Frankreich zeigte der Champion der Ferrari-Konkurrenz und auch seinem Stallrivalen Valtteri Bottas, dass er sich auch in diesem Jahr auf dem Weg zur sechsten WM wohl nicht mehr aufhalten lassen wird.
Hamilton ist nur noch sein eigener Gegner
Der Titelverteidiger lässt einfach nicht nach. Vier Rennen in Serie hat Hamilton gewonnen, in Le Castellet fuhr er in einer eigenen Liga. Und doch sagt der 34-Jährige: «Es gibt immer Raum für Verbesserungen.» Sein Hunger nach immer noch mehr Erfolg, nach Rekorden und Perfektion ist bemerkenswert. «Wir erschaffen hier zusammen Historisches, ich bin stolz, Teil dieses Teams zu sein», schwärmte der Brite. Bei nun 79 Karriere-Siegen und seiner aktuellen Dominanz wirkt Michael Schumachers Bestmarke von 91 Renntriumphen für Hamilton schon gar nicht mehr so weit entfernt.
Bottas ist wieder nur der Schattenmann
Hamiltons Superform muss auch seinem finnischen Teamgefährten Sorgen machen. Mit viel Entschlossenheit war Bottas in die Saison gestartet, hatte in Australien und Aserbaidschan gewonnen und schien deutlich stärker als im Vorjahr. Doch davon ist nicht mehr viel übrig. 36 Punkte liegt Bottas bereits hinter dem Spitzenreiter. In Frankreich war Hamilton für den 29-Jährigen unerreichbar, sogar Platz zwei hätte er fast noch an Ferrari-Jüngling Charles Leclerc verloren. «Das muss ich mir ansehen und daraus lernen», stellte Bottas fest - und verliess noch vor seiner Medienrunde am frühen Sonntagabend die Strecke.
Ferrari bekommt einfach die Kurve nicht
Mit einem ziemlich runderneuerten Auto wollte die Scuderia den Abstand zu Mercedes endlich wieder verringern. Das ging gründlich schief. «Unsere Teile haben nicht so funktioniert, wie wir es erwartet hatten», räumte Sebastian Vettel ein. Nach Platz fünf ist die Titelhoffnung des Hessen bei nun 76 Zählern Rückstand auf Hamilton eigentlich bereits geplatzt. «Wir müssen verstehen, was wir besser machen können. Es liegt an uns», sagte der 31-Jährige vor der Weiterreise nach Österreich. Dort wird schon am Sonntag der nächste Grand Prix gefahren.