Ferrari in der Krise: Arbeit an neuen Teilen läuft «wie verrückt»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Italien,

Ferrari ist in der Rangordnung der Formel 1 ins Hintertreffen geraten. Mit Hochdruck wird an der Trendwende gearbeitet – doch die Sommerpause hilft nicht.

Ferrari Leclerc Formel 1
Charles Leclerc (Ferrari) beim Ungarn-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ferrari steckt in der Formel 1 in einem Formtief – und muss jetzt auch noch pausieren.
  • Der verpflichtende Sommer-Shutdown kommt zum schlechtesten Zeitpunkt.
  • Teamchef Frederic Vasseur verspricht aber: Man arbeitet mit Hochdruck an neuen Teilen.

Fast könnte man meinen, Charles Leclerc hat mit dem ersehnten Monaco-Heimsieg all sein Glück für 2024 aufgebraucht. Seit dem Triumph im Fürstentum holte Ferrari in sechs Rennen nur noch zwei Podestplätze. Leclerc und sein Teamkollege Carlos Sainz standen jeweils einmal als Dritter auf dem Podium.

Kann Ferrari in dieser Saison noch in den Titelkampf eingreifen?

In der Gesamtwertung ist die Scuderia dadurch auf Rang drei abgerutscht, 21 Zähler hinter McLaren. Von hinten rückt zudem auch Mercedes immer näher. Der Hauptgrund für das Formtief beim italienischen Traditionsteam ist ein fehlgeschlagenes Unterboden-Upgrade. Das neue Paket, das beim Spanien-GP debütierte, brachte das «Bouncing» zurück ans Auto.

Ferrari Formel 1 Belgien
Ferrari hatte beim Belgien-GP wieder mit dem Bouncing-Phänomen zu kämpfen. - dpa

Zwar hat man das Problem mittlerweile einigermassen unter Kontrolle, trotzdem schränkt es Ferrari weiterhin ein. Beim Belgien-GP, dem letzten vor der Formel-1-Sommerpause, trat es zum Rennende hin wieder auf. Mit wenig Sprit im Tank fingen die beiden SF-24 an, auf der langen Kemmel-Geraden zu hüpfen.

«Wir arbeiten wie verrückt an einer Lösung»

Teamchef Frederic Vasseur stellt klar, dass eine Lösung für das Bouncing-Problem in Maranello oberste Priorität geniesst. «Das Bouncing zu beheben, ist ein Schritt in Richtung mehr Leistung», meint der Franzose in Spa-Francorchamps. «Wir arbeiten wie verrückt an einer Lösung und werden sie so schnell wie möglich umsetzen.»

Frederic Vasseur Ferrari Teamchef
Frederic Vasseur, Teamchef von Ferrari. - keystone

Allerdings lässt sich nur im Simulator oder im Windkanal nicht feststellen, ob das Problem tatsächlich gelöst ist. «Es ist unmöglich zu simulieren, weil es sich von Session zu Session ändert. Wenn der Wind die Richtung ändert oder was auch immer, kann es auftauchen oder verschwinden», klagt Vasseur.

14-tägige Zwangspause bremst Ferrari aus

Für sein Team kommt der verpflichtende Sommer-Shutdown, den alle Teams einhalten müssen, zur falschen Zeit. Vor dem Holland-GP in Zandvoort am 25. August muss jeder Rennstall 14 Tage ununterbrochene Betriebsferien einziehen. In dieser Zeit darf keinerlei Entwicklung stattfinden.

Ferrari Formel 1
Ferrari darf nun zwei Wochen nicht an seiner Entwicklung arbeiten. - keystone

Für die Scuderia heisst das, dass man in Zandvoort wohl wieder mit dem Bouncing zu kämpfen haben wird. «Wir haben einen grossen Schritt vorwärts gemacht, aber das haben alle», so Vasseur. «Wir entwickeln viel näher am Limit, und dabei spielt man eben auch mit dem Bouncing. Wenn man es dabei übertreibt, muss man einen Schritt rückwärts machen.»

Kommentare

User #4246 (nicht angemeldet)

Ferrari? Da braucht es einen 2-ten Schumi, damit es wieder vorwärts geht. Da M. Schumacher einmalig und ein Ausnahmetalent ist.. Autsch! Die F1 braucht Fahrer. Rennfahrer. Kämpfer und keine Divas, die nur auf ihren Image fokussiert sind.

User #4070 (nicht angemeldet)

Nur weil die Fabrik ferienhalber geschlossen ist, heisst das nicht dass die Laptops der Ingenieure im Home-Office nicht mit Volldampf entwickeln.

Weiterlesen

Formel 1 Ferrari Leclerc
7 Interaktionen
Esteban Ocon Formel 1
3 Interaktionen
Abstimmung
42 Interaktionen

Mehr Ferrari

1 Interaktionen
Ferrari Purosangue
604 Interaktionen

Mehr aus Italien

1 Interaktionen
Papst Franziskus
5 Interaktionen
Jannik Sinner Kommentar
19 Interaktionen