Formel 1 – Alpine-Teamchef: «Es ist gerade keine lustige Zeit»
Alpine hinkt den eigenen Ambitionen in der Formel 1 weit hinterher. Teamchef Bruno Famin gesteht, dass man nicht dort ist, wo man sein möchte.
Das Wichtigste in Kürze
- Alpine steht nach vier Rennen in dieser Saison immer noch punktelos da.
- Nun wird sogar ein Update-Paket vorgezogen, um die Wende einzuleiten.
- Teamchef Bruno Famin gibt zu: Das französische Team steht vor einer Herkules-Aufgabe.
Der Saisonstart bei Alpine in der Formel 1 ist ein einziges Desaster: Das französische Werksteam von Auto-Gigant Renault steht nach vier Rennen immer noch ohne WM-Punkte da. Als bestes Resultat steht für Esteban Ocon und Pierre Gasly jeweils ein 13. Platz zu Buche – einmal in Saudi-Arabien, einmal in Australien.
Der A524, das Arbeitsgerät der beiden Franzosen, erweist sich als Reinfall: Der Alpine-Renner ist zu schwer – mutmasslich sogar das schwerste Auto im Starterfeld der Formel 1. Gleichzeitig bringt der Renault-Motor im Heck zu wenig Leistung auf die Strasse. Und auch bei der Aerodynamik kämpft Alpine mit einer missglückten Balance.
So verzweifelt ist die Lage beim Traditionsteam aus dem britischen Enstone, dass die Upgrade-Pläne beschleunigt werden. Statt wie geplant erst in Miami kommt nun schon beim China-GP am Wochenende ein neuer Unterboden zum Einsatz. Vorerst steht davon aber nur ein Modell zur Verfügung, Ocon wird der Glückliche sein.
Alpine will in der Formel 1 um Siege kämpfen
Teamchef Bruno Famin gibt im Gespräch mit der offiziellen Website der Formel 1 zu, dass der Saisonstart missglückt ist. «Es ist gerade keine lustige Zeit», gesteht der Franzose ein. «Wir sind nicht, wo wir sein wollen – wir machen das nicht, um auf Platz 15 oder 16 zu landen. Wir wollen vorne sein und um Siege und Podestplätze kämpfen.»
Davon ist Alpine aktuell allerdings weit entfernt: In Sachen Performance liegt der französische Rennstall auf Augenhöhe mit den Nachzüglern Williams und Kick-Sauber. In der Gesamtwertung liegt man aktuell sogar auf dem letzten Platz. Denn die beiden ebenfalls punktelosen Konkurrenten haben jeweils schon einen elften Rang als bestes Resultat.
«Das Team steht absolut nicht zum Verkauf»
Famin ist allerdings sicher, dass er und das Team weiter die Rückendeckung der Konzernspitze haben. «Jeder im Vorstand versteht, dass es keine einfache Aufgabe ist, sondern eine sehr schwierige. Wir müssen grossen Respekt vor unseren Konkurrenten haben», mahnt Famin.
Dass der französische Mutterkonzern das Team angesichts der blamablen Leistungen verkaufen könnte, befürchtet Famin nicht. «Wir haben die volle Unterstützung des Topmanagements. Das Team steht absolut nicht zum Verkauf. Wir werden weiter daran arbeiten, unsere Ziele zu erreichen.»