Formel 1: Andretti hofft weiter auf grünes Licht für Einstieg
Das Wichtigste in Kürze
- Erhält das Andretti-Cadillac-Team den Zuschlag für einen Formel-1-Einstieg?
- Der US-Rennstall muss sich voraussichtlich noch bis September gedulden.
- Man habe alle Vorgaben erfüllt – nun liege es an der FIA und der Formel 1.
Wie sieht das Starterfeld der Formel 1 im Jahr 2025 aus? Aktuell läuft – hinter verschlossenen Türen – die abschliessende Phase im Bewerbungsprozess für potenzielle neue Teams. Fünf Bewerbungen sind bekannt: Andretti-Cadillac, Hitech, Rodin-Carlin, Formula Equal und LKY SUNZ.
Die lauteste Stimme unter den F1-Kandidaten ist zweifellos das Andretti-Projekt: Michael Andretti, selbst ehemaliger Formel-1-Fahrer, kämpft seit Jahren öffentlich um einen Platz in der Startaufstellung. Den Anfang machte ein geplatzter Übernahme-Versuch des Schweizer Sauber-Teams im Jahr 2021.
«Liegt in den Händen der FIA und der Formel 1»
Mittlerweile ist Andretti dazu übergegangen, sein eigenes Team auf die Beine zu stellen. Und mit Cadillac hat der US-Amerikaner schlagkräftige Unterstützung gewonnen. Der Mutter-Konzern General Motors ist einer der grössten Automobil-Hersteller der Welt. Das allein erhöht die Chancen auf eine Zusage durch die FIA und die Formel 1.
Auf die wartet man bei Andretti allerdings nach wie vor – und muss sich wohl noch gedulden. Das bestätigt nun auch Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti, der Vater von Teamchef Michael, gegenüber «RacingNews365». «Wir folgen einfach dem Prozess und versuchen, alle Anforderungen zu erfüllen», so der 83-Jährige.
Das Andretti-Team habe alles in seiner Macht Stehende getan, meint der Ex-Grand-Prix-Pilot. «Jetzt liegt es in den Händen der FIA und der Formel 1, und wir müssen abwarten. Aber wir sollten bald etwas wissen», macht er den Fans des US-Rennstalls Hoffnungen. Einen Termin kann er aber noch nicht nennen.
«Einen genauen Zeitplan gibt es nicht», erklärt Andretti Senior. «Aber man hat uns gesagt, dass wir Anfang September mit einer Entscheidung über die Zulassung rechnen können.» Dann könne man mit den Vorbereitungen für den Einstieg im Jahr 2025 beginnen. Später als erhofft, wie Andretti zugibt.
Ein US-Fahrer und ein Routinier im Cockpit?
«Zunächst hatten wir das Jahr 2024 ins Auge gefasst», gesteht der 83-Jährige. «Aber als sich der Prozess hinzog, wurde das Jahr 2025 immer realistischer. Und darauf arbeiten wir hin», erklärt Andretti. Damit würde der US-Rennstall noch vor dem Ende des aktuellen Reglements-Zyklus in der Startaufstellung stehen.
Bis dahin sind noch zahlreiche Fragen zu klären – unter anderem, welcher Motor zum Einsatz kommen soll. Technologie-Partner Cadillac wird zumindest vorerst kein eigenes Triebwerk an den Start bringen. Nach aktuellem Stand scheint eine Zusammenarbeit mit Renault wahrscheinlich – aktuell versorgt man nur das Werksteam Alpine mit Motoren.
Würden Sie Andretti gerne in der Formel 1 sehen?
Und auch bei den Fahrern hält sich Andretti Senior noch bedeckt, gibt aber schon einen Ausblick. «Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ein amerikanischer Fahrer im Team sein wird. Der andere wird ein erfahrener Fahrer sein. Das ist keine Entscheidung, die aus der Luft gegriffen ist – sie ist Teil des Projekts.»