Formel 1: Autos in Zukunft wieder mehrere Jahre im Einsatz?
Die Regel-Revolution in der Formel 1 könnte einen unerwarteten Nebeneffekt haben: Womöglich sind Autos wie früher wieder mehrere Jahre im Renn-Einsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab 2022 gelten in der Formel 1 neue Regeln für die Aerodynamik der Autos.
- Zudem greift seit dieser Saison erstmals die Kosten-Obergrenze.
- F1-Direktor Ross Brawn erwartet einen ungeplanten Nebeneffekt.
Es dauert noch knapp zwei Monate, bis die neueste Generation an Formel-1-Rennern erstmals auf die Strecke geht. Ende Februar steht der erste Vorsaison-Test der Formel 1 auf dem Programm. Dann beginnt die neue Ground-Effect-Ära der Königsklasse.
Aber neben den drastischen Änderungen an den Autos selbst greifen hinter den Kulissen noch andere Regel-Anpassungen. Vor allem die Kosten-Obergrenze könnte den Sport in den kommenden Jahren deutlich verändern.
Eine neue Ära in der Formel 1
Formel-1-Direktor Ross Brawn rechnet dabei auch mit einem unerwarteten Nebeneffekt: Womöglich kommen Autos in Zukunft wieder über mehrere Jahre zum Einsatz. Das war zuletzt Anfang der 2000er-Jahre bei Ferrari der Fall.
In der abgelaufenen Saison schrieb die Formel 1 wegen der Pandemie vor, die Chassis von 2020 erneut zu verwenden. «Ich denke, die Teams werden daraus lernen», meint Brawn zur Kosten-Ersparnis durch das Chassis-Recycling.
Zum Anfang der neuen Auto-Generation rechnet Brawn noch nicht mit viel Stabilität. «Irgendwer hat vielleicht eine Innovation, das werden die anderen kopieren. Man muss der neuen Formel ein, zwei Jahre geben, um sich zu setzen.»
Ein Chassis über mehrere Jahre?
Dann aber könnten sich Autos über mehrere Jahre behaupten – wie einst etwa der Lotus 72. «Es gibt gute Argumente für einen Zwei- oder Drei-Jahres-Zyklus für wichtige Teile. Dann können sie sich auf die Dinge konzentrieren, die einen Unterschied machen.»
Angesichts der Kosten-Deckelung sei es wohl sinnvoll, das Monocoque über mehrere Jahre beizubehalten. «Die Kosten-Grenze begrenzt die Ressourcen. Und diese begrenzten Ressourcen sind in anderen Bereichen vielleicht besser investiert.»