Formel 1: Skepsis bei Fahrern über neue Autos nach Simulator-Tests
Das Wichtigste in Kürze
- 2022 treten in der Formel 1 umfassende Regel-Änderungen in Kraft.
- Die Autos werden ganz anders aussehen – und sich auch völlig anders fahren.
- Bei den Piloten herrscht nach den ersten Simulator-Erfahrungen vor allem Skepsis.
Sechs Grands Prix stehen 2021 noch an – und mit Fallen der Zielflagge in Abu Dhabi endet auch eine Ära. Dann ist Endstation für die aktuelle Auto-Generation der Formel 1. 2022 steht der Königsklasse des Motorsports eine grosse Revolution bevor.
Freuen Sie sich auf die neue Auto-Generation in der Formel 1?
Die bedeutsamste Änderung wird die Rückkehr zum Ground Effect sein. Künftig generieren nicht mehr Front- und Heckflügel, sondern der Unterboden den Grossteil des Abtriebs. Das sorgt für ein drastisch anderes Fahrverhalten – und für Skepsis bei den Piloten.
«Ganz anderes Auto» in der Formel 1?
«Die Autos, die wir jetzt fahren, sind die besten in der Geschichte der Formel 1», meint Red-Bull-Pilot Sergio Perez. «So etwas werden wir nie wieder sehen. Im Vergleich dazu wird sich nächstes Jahr alles schlecht anfühlen.»
Sein Teamkollege, WM-Leader Max Verstappen, ist etwas zurückhaltender. «Es ist in Ordnung, nur eben etwas langsamer», meint der Holländer. Die Autos werden im kommenden Jahr schwerer, auch die neuen 18-Zoll-Reifen spielen eine grosse Rolle.
Beide gestehen aber, das Auto bisher im Simulator nur ein paar Mal gefahren zu haben. «Wir müssen warten, bis wir auf der Strecke sind», meint Perez. «Dann werden wir ein klareres Bild davon haben.»
Skeptisch äusserte sich zuletzt auch McLaren-Star Lando Norris über die neue Auto-Generation. «Es ist ein ganz anderes Auto», meinte der Brite über seine ersten Simulator-Eindrücke. «In gewisser Weise ist es nicht so toll wie dieses Jahr.»
Ferrari arbeitet «auf Hochtouren»
Und laut Ferrari-Pilot Carlos Sainz tauschen sich die Fahrer in der Formel 1 eifrig über die neuen Autos aus. «Wir haben einen Eindruck davon, wie sich unser Auto fährt», so der Spanier. «Jeder fragt im Fahrerlager die anderen, wie sich ihre Autos anfühlen.»
«Es ist ziemlich anders im Vergleich zu dem, was wir jetzt haben», meint der Spanier. «Es wird eine grosse Veränderung. Ich glaube, als Fahrer fangen wir an zu akzeptieren, dass wir uns umstellen müssen.»
Er selbst habe aber schon ein gutes Gefühl mit dem neuen Renner. «Die ganze Fabrik arbeitet auf Hochtouren daran. Wird es ein Siegerauto? Das weiss ich noch nicht – aber der Wille und der Arbeitsaufwand fehlen nicht.»