Formel 1: Das wird ab 2022 neu in der Königsklasse des Motorsports

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Grossbritannien,

Am Donnerstag stellte die Formel 1 in Silverstone einen Prototypen der neuen F1-Generation ab 2022 vor. Es wird einiges anders in der Königsklasse der Zukunft.

Formel 1 2022
So soll die Formel 1 ab 2022 aussehen. - F1.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel 1 wird in Zukunft mit einem neuen Gesicht an den Start gehen.
  • In Silverstone wurde nun ein 1:1-Modell des Reglements für 2022 präsentiert.
  • Und: Zumindest zum Teil ist der neue Formel-1-Renner ein Schweizer.

2022 stehen in der Formel 1 radikale Regeländerungen bevor. Am Donnerstag enthüllten die Verantwortlichen der Rennserie den ersten Prototypen nach dem neuen Reglement. Vor dem Silverstone-GP wurde die Zukunft der Königsklasse offiziell vorgestellt.

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Auch die Fahrer bekamen den neuen Renner auf der britischen Traditionsrennstrecke erstmals zu Gesicht. Hinter den Kulissen arbeiten die Teams aber schon längst an ihren eigenen Interpretationen des neuen Regelwerks.

Formel 1 2022
George Russell (li.), Sebastian Vettel und Mick Schumacher begutachten den neuen Formel-1-Renner für 2022. - F1.com

Im Fokus steht dabei vor allem die von Grund auf erneuerte Aerodynamik. Für 2022 setzt die Formel 1 auf ein völlig neues Aero-Konzept, das vor allem das Überholen erleichtern soll. Erreicht wird das durch drei radikale Einschnitte.

Der Ground Effect kehrt in die Formel 1 zurück

Die grösste Änderung ist die Rückkehr des in den späten 1970ern und 1980ern eingesetzten «Ground Effect». Durch sogenannte Venturi-Tunnel im Unterboden wird das Fahrzeug an die Fahrbahn gesaugt. So soll in Zukunft der Grossteil des Abtriebs entstehen.

Bisher erzeugen Formel-1-Renner ihre Downforce mithilfe von Front- und Heckflügel. Die spielen auch in Zukunft eine Rolle – aber eine deutlich weniger ausgeprägte. Zudem wurden die Profile beider Flügel drastisch überarbeitet.

Formel 1 2022 Frontflügel
Seitlich ist das überarbeitete Frontflügel-Konzept in der Formel 1 gut zu erkennen. - F1.com

Die Kanten an den Flügeln wurden abgerundet. Das soll dabei helfen, die «Dirty Air», also die Luftverwirbelungen, hinter den Autos zu reduzieren. So können nachfolgende Fahrzeuge dichter folgen, ohne massiv an Abtrieb zu verlieren.

Radabdeckungen und Flügel an den Vorderrädern

Zwei optisch auffällige Änderungen betreffen die Räder, insbesondere die Vorderräder. Über diesen ragen nun kleine Flügel-Elemente auf. Mit diesen sollen die Verwirbelungen durch die sich drehenden Räder verringert werden.

Formel 1 2022
Die Radabdeckungen geben ein Comeback in der Formel 1. - F1.com

An allen vier Reifen sind zudem Radabdeckungen angebracht. Diese dienen ebenfalls dazu, die Dirty Air durch die rotierenden Felgen zu reduzieren. Dieses Konzept kennt man bereits – Ende der 2000er Jahre war das in der Formel 1 schon zu sehen.

Apropos Reifen: In der kommenden Saison kommen in der Königsklasse erstmals die neuen 18-Zoll-Reifen zum Einsatz. Auch sie sollen dazu beitragen, dass das Hinterherfahren einfacher wird. Die 18-Zöller erhitzen beim Rutschen weniger stark als die 13-Zöller.

Der Treibstoff wird ein bisschen grüner

Bis mindestens Ende 2025 werden in der Formel 1 noch die aktuellen Motoren zum Einsatz kommen. Was sich aber für die neue Saison ändert, ist der Treibstoff. Der soll künftig etwas umweltverträglicher sein als bisher.

Formel 1 2022
So soll die Formel 1 im kommenden Jahr auf der Strecke aussehen. - F1.com

Dazu wird dem Treibstoffgemisch Ethanol aus nachhaltiger Herstellung beigemischt – ein sogenanntes «second generation biofuel». Darunter versteht man Ethanol aus biologischen Abfällen, etwa Essenreste oder Reste aus der Holzproduktion.

Zehn Prozent des Treibstoffs macht der «Bio-Sprit» in der kommenden Saison aus. In den kommenden Jahren soll dieser Anteil stetig ansteigen. Mittelfristig will die Formel 1 in Sachen Treibstoff CO2-neutral unterwegs sein.

Der neue F1-Renner ist ein Schweizer

Der Weg zum neuen Regelwerk für die Königsklasse des Motorsports war lang. 7500 Simulationen führte das Team hinter dem Prototypen durch. Dabei entstand ein halbes Petabyte an Daten – umgerechnet 500'000 Gigabyte.

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So soll die Formel 1 im Jahr 2021 aussehen. - Formel 1

Abseits der digitalen Entwicklung kamen auch Windkanal-Modelle zum Einsatz. Die Tests mit insgesamt 138 verschiedenen Versionen fanden im Windkanal des Schweizer Formel-1-Teams Sauber in Hinwil statt.

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