Formel 1: Ferrari und Mercedes sind sauer

Die Formel 1 soll von 2021 an einen Sparkurs fahren. Mit einem Kostendeckel und vereinfachter Technik wollen die Chefs die Rennserie fit für die Zukunft machen und für mehr Chancengleichheit sorgen. Die zwei führenden Teams drohen mit Widerstand.

Ferrari und Mercedes dominieren die Formel 1 und wollen keine Budgetgrenze.
Ferrari und Mercedes dominieren die Formel 1 und wollen keine Budgetgrenze. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel 1 will ab 2021 einen Budegtdeckel einführen, um die Chancengleichheit zu erhöhen.
  • Die Branchen-Leader Ferrari und Mercedes fürchten um ihren Vorteil.

Mit den Plänen für eine Budgetgrenze von 2021 an gehen die Formel-1-Besitzer auf Crashkurs mit den Branchenriesen Ferrari und Mercedes. Die Reformpläne, die Geschäftsführer Chase Carey den Teamspitzen am Freitag vor dem Grossen Preis von Bahrain vorstellte, zielen auf mehr Chancengleichheit und umfassende Einsparungen in der Rennserie. Damit soll der Start für kleinere Teams wieder bezahlbarer und sportlich attraktiver werden. Zudem hoffen die Formel-1-Chefs, neue Hersteller wie Porsche anlocken zu können. «Wir sind getrieben von einem Wunsch: die führende Sportmarke der Welt zu erschaffen», wird Carey in einer Mitteilung zitiert.

Bis 2020 haben die Formel-1-Eigentümer durch den Grundlagenvertrag mit den Teams nur wenig Spielraum für grössere Reformen. Danach aber wollen die US-Besitzer von Liberty Media die aktuellen Probleme im PS-Zirkus beheben. Kernpunkt dabei ist der Ausgabendeckel. Nach Informationen des Fachmagazins «Auto, Motor und Sport» soll die Kostengrenze bei 150 Millionen Dollar liegen, die Fahrer-Gehälter sind allerdings davon ausgenommen.

Abspecken müssten vor allem Ferrari, Mercedes und Red Bull. Auch Renault und McLaren liegen derzeit mit ihren Ausgaben noch über der geplanten Grenze. Während Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz schon länger einen Sparkurs fordert, fürchten Mercedes und vor allem Ferrari um ihren Vorteil. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hatte vorab sogar mit einem Ausstieg aus der Formel 1 gedroht, sollten die Eigentümer der Rennserie wie geplant auch die Einnahmen anders verteilen und weniger Geld an die Top-Teams ausschütten.

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