Formel 1: Haas-Team will «amerikanischer werden» – Schumi-Aus fix?
Die Anzeichen verdichten sich, dass Mick Schumacher das Haas-Team nach zwei Jahren in der Formel 1 verlassen wird. Fällt er einer «Amerikanisierung» zum Opfer?
Das Wichtigste in Kürze
- Das Haas-Formel-1-Team will sich in Zukunft amerikanischer aufstellen.
- Ein erster Schritt könnte die Verpflichtung eines US-Piloten sein.
- Muss Mick Schumacher für Formel-2-Star Logan Sargeant weichen?
Seit das US-Team Haas im Jahr 2016 in die Formel 1 eingestiegen ist, hat sich diese dramatisch verändert: Mittlerweile steht die Motorsport-Königsklasse unter amerikanischer Leitung. Das zeigt auch der Kalender, der 2023 gleich drei US-Grands-Prix umfassen wird.
Diese «Amerikanisierung» wirkt sich auch auf die Arbeit des einzigen US-Rennstalls im Starterfeld aus. Wie Teamchef Günther Steiner gegenüber «Racer» erklärt, will man bei Haas in Zukunft «amerikanischer» werden.
Mehr US-Interesse an der Formel 1
«Wir müssen unsere amerikanische Identität mehr nutzen, weil es eine höhere Präsenz in den USA gibt», so Steiner. «Das müssen wir als Team machen. Ich denke, dass wir uns jetzt darauf konzentrieren können, weil das Interesse grösser ist.»
«Früher konnte man versuchen, das Interesse in den USA zu wecken, aber die Reaktionen waren schwach», so Steiner. «Jetzt ist die Reaktion viel stärker. Wir werden uns auf jeden Fall darauf konzentrieren.»
Mittelfristig könnte man sogar die enge Zusammenarbeit mit Ferrari lockern, deutet Steiner an. «Aber im Moment können wir uns das noch nicht leisten. Für die Zukunft gibt es aber viel mehr Möglichkeiten», so der Haas-Teamchef.
Muss Schumacher einem US-Piloten weichen?
Ein wesentlicher Aspekt für US-amerikanisches Interesse wäre ein einheimischer Fahrer. Mit Logan Sargeant sorgt ein US-Pilot derzeit in der Formel 2 für Aufsehen. Der 21-Jährige ist aktuell Meisterschafts-Dritter in der Vorstufe zur Formel 1.
Sind die Leistungen von Sargeant der Grund für den sich abzeichnenden Abschied von Mick Schumacher? Haas hat die Vertragsgespräche mit dem Deutschen vor der Sommerpause ausgesetzt. Auch Schumachers Ferrari-Vertrag läuft aus.
Das grösste Hindernis für eine US-amerikanische Kooperation liegt bei Sargeant selbst: Der US-Pilot gehört zur Fahrer-Akademie von Williams. Ob das britische Traditionsteam sein Talent zu Haas ziehen liesse, darf bezweifelt werdne.