Formel 1: Mercedes-Boss Wolff kein Fan von Sprint-Qualifying
In Silverstone und Monza versuchte sich die Formel 1 an einem neuen Qualifying-Format. Die Sprint-Rennen kommen bei Mercedes-Boss Toto Wolff aber nicht gut an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 testet in dieser Saison bei drei Rennen ein neues Qualifying-Format.
- Am Samstag findet jeweils ein 100-Kilometer-Sprintrennen statt.
- Bisher kann das Format aber noch nicht wirklich begeistern.
Zwei Versuche hatte die Formel 1 in dieser Saison bereits mit ihren neuen Qualifying-Sprintrennen. In Silverstone und in Monza lieferte das kurze Samstagsrennen aber nur wenig zusätzliche Spannung.
Sowohl in Grossbritannien als auch in Italien war nach der ersten Runde grösstenteils Endstation in Sachen Rennaction. Das grösste Problem der Königsklasse – die fehlenden Überholmöglichkeiten – dominierte im Sprint-Qualifying noch mehr als in den Grands Prix.
Der Grund dafür: Ohne die taktischen Elemente durch Reifenverschleiss und Boxenstrategie bleibt den Fahrern kaum eine Chance zum Überholen. Und die vergleichsweise geringe Belohnung – Punkte nur für die ersten drei Fahrer – lädt nicht zu Risiken ein.
Keine Sprintrennen mehr in der Formel 1?
Entsprechend gering ist die Begeisterung auch bei Mercedes-Teamchef Toto Wolff. «Erst einmal sind alle verwirrt», schimpft der Österreicher nach dem Italien-GP. «Ich weiss nicht einmal, welche Session wann stattfindet.»
Das Sprint-Format in seiner aktuellen Form liefere keine allzu grossen Vorteile. «Niemand wird ein grosses Risiko eingehen», so Wolff. «Es gibt kaum Punkte zu gewinnen. Und die Gefahr, im Sonntags-GP benachteiligt zu sein, ist das Risiko einfach nicht wert.»
Wolff hofft nicht darauf, dass das Experiment im kommenden Jahr fortgesetzt wird. «Wir versuchen es in Brasilien noch einmal – vielleicht ändert das etwas. Aber meiner Meinung nach ist es nicht Fisch, nicht Fleisch. Den Versuch war es wert», so Wolff.