Formel 1 – Romain Grosjean: «Ich habe an Niki Lauda gedacht»
28 Sekunden lang sass Romain Grosjean nach seinem Unfall im Bahrain-GP der Formel 1 in einer Flammenhölle. Dabei dachte er an seine Familie – und an Niki Lauda.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Inferno von Bahrain spricht Romain Grosjean nun erstmals über den Horror-Crash.
- Der Franzose überlebte leicht verletzt – und will in zwei Wochen sein Comeback geben.
- Er gesteht aber auch: Der Unfall und die Angst vor dem Tod haben ihn verändert.
Die Bilder von Romain Grosjeans Feuerunfall in Bahrain werden der Formel 1 lange im Gedächtnis bleiben. 28 Sekunden lang sass der Franzose nach dem High-Speed-Einschlag in einem wahren Inferno. Er überlebte mit leichten Verbrennungen.
Gegenüber «TF1» gab der Haas-Pilot nun sein erstes Interview nach dem Horror-Crash. «Ich weiss nicht, ob es Wunder gibt, aber es war jedenfalls nicht mein Moment, um zu sterben», so Grosjean.
Dreimal habe er versucht, aus dem Cockpit zu klettern. «Es hat sich viel länger angefühlt als 28 Sekunden. Ich habe gesehen, wie mein Visier ganz orange wurde, und dann die Flammen links am Auto.»
«So wollte ich nicht enden»
«Ich habe an viele Dinge gedacht, auch an Niki Lauda. Ich dachte mir: So kann ich nicht enden, nicht jetzt», so der Franzose. Der im Vorjahr verstorbene Österreicher hatte beim Deutschland-GP 1976 bei einem Feuerunfall schwerste Verletzungen erlitten.
«Ich habe auch an meine Kinder gedacht – für sie musste ich da raus», schildert Grosjean. «Ich habe meine Hände ins Feuer gelegt und gemerkt, dass das ganze Chassis brennt. Dann merkte ich, dass jemand an mir zieht – da wusste ich, ich bin raus.»
Über die traumatischen Momente werde er mit einem Psychologen sprechen müssen. «Ich habe den Tod kommen gesehen. Solche Bilder sieht man nicht einmal in Hollywood. Das war der grösste Unfall, den ich in meinem Leben gesehen habe.»
Rückkehr in die Formel 1 in Abu Dhabi?
«Dass das Auto in Flammen aufgeht, explodiert, und die Batterie auch noch – das hat den Einschlag viel schlimmer gemacht. Im Moment bin ich einfach glücklich, am Leben zu sein – und sehe die Dinge anders», gesteht der Familienvater.
«Aber da ist auch das Bedürfnis, wieder ins Auto zu steigen, hoffentlich in Abu Dhabi. Ich möchte meine Geschichte in der Formel 1 nicht so beenden.» Sein Vertrag bei Haas läuft am Saisonende aus, Grosjean wird die Formel 1 verlassen.
«Es war ein bisschen wie eine zweite Geburt», blickt der Franzose auf den Unfall zurück. «Aus den Flammen zu kommen, das wird mein Leben für immer markieren. Und die Unterstützung von so vielen Leuten hat mich sehr berührt.»