Formel 1: Schafft Williams dank neuer Eigentümer die Auferstehung?
Seit drei Jahren ist Williams das Schlusslicht in der Formel 1. Mit neuen Eigentümern soll dem Traditionsteam die Rückkehr an die Spitze gelingen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sommer 2020 wird das britische Traditionsteam Williams an US-Investoren verkauft.
- Die neuen Eigentümer sollen das Team zurück an die Spitze der Formel 1 führen.
- Der neue CEO Jost Capito glaubt, dass die Erfolge von McLaren kopiert werden können.
Seit 1977 gehört der Name Williams fest zur Formel 1. Der britische Traditionsrennstall zählt zu den erfolgreichsten Teams in der Königsklasse des Motorsports. Aber die letzten drei Jahre verbrachte das Team am Ende des Feldes.
Die finanziellen Schwierigkeiten – verschärft durch die Corona-Pandemie – zwangen die Familie Williams zum Verkauf. Im Sommer wurde offiziell, dass das US-amerikanische Investoren-Konsortium Dorilton Capital den Rennstall übernimmt.
Teamgründer Sir Frank Williams und seine Tochter, Teamchefin Claire Williams, zogen sich im September zurück. Es sei «der Moment gekommen, dem Sport den Rücken zu kehren», so Claire Williams damals.
Nach mehr als 40 Jahren startet das Team damit erstmals nicht unter Leitung der Familie Williams in die Saison. Dafür ist mit Jost Capito ein neuer CEO an Bord – der die Erfolge eines anderen britischen Privatteams kopieren soll.
McLaren als Vorbild in der Formel 1
Denn auch McLaren fand sich vor einigen Jahren am falschen Ende des Feldes wieder. Nach der Rückkehr von Honda in die Formel 1 litt das Traditionsteam aus Woking unter dem schwachen, unzuverlässigen Motor.
Sechs Jahre später ist McLaren wieder im Spitzenfeld der Königsklasse angekommen. Die Saison 2020 beendete man auf Rang drei der Konstrukteurs-WM. Lando Norris und Carlos Sainz bescherten dem Team zwei Podestplätze.
Capito glaubt, dass auch bei Williams eine solche Auferstehung möglich ist. «McLaren hat in den letzten Jahren einen fantastischen Job gemacht», lobt Capito. «Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht auch können sollten.»
Ein Zeitrahmen sei in der Formel 1 immer schwierig zu bestimmen. «Zwei, drei, vier Jahre – das kann man unmöglich sagen. Aber ich bin überzeugt: Wir können mindestens das Gleiche schaffen, wie es McLaren geschafft hat.»
Finanzielle Zukunft ist gesichert
Dank der Übernahme durch die US-Investoren ist die finanzielle Zukunft des Rennstalls gesichert. Der Name Williams soll unangetastet bleiben, die Geschichte des Teams bleibt ein wesentlicher Bestandteil der Identität.
Auf organisatorischer Ebene stehen aber Änderungen bevor. «Wir werden ein bisschen umstrukturieren, aber es ist zu früh für eine Bekanntgabe. Wir holen uns noch ein paar Schlüsselpersonen an Bord.» Interimsteamchef Simon Roberts soll bleiben.
Bei der Vorstellung des Williams FW43B hatte vor allem der Mangel an Sponsoren für Aufsehen gesorgt. Der neue Renner von George Russell und Nicholas Latifi kommt fast ohne Aufkleber daher. Denkbar ist aber, dass noch ein Hauptsponsor einsteigt.