Formel 1: Wird Sauber statt Audi vielleicht zum Toyota-Werksteam?
Hinter dem Audi-Einstieg in die Formel 1 stehen zunehmend Fragezeichen. Das betrifft auch Sauber, das zum Werksteam werden sollte. Kommt ein anderer Hersteller?
Das Wichtigste in Kürze
- Sauber soll ab der Saison 2026 das Werksteam von Audi in der Formel 1 stellen.
- Allerdings mehren sich die Berichte, dass der F1-Einstieg von Audi wackelt.
- Nun bringt sich offenbar Toyota in Stellung für eine Übernahme von Sauber.
Eigentlich sieht die Zukunft für das Schweizer Sauber-Team in der Formel 1 rosig aus: Ab 2026 soll die Truppe aus Hinwil das Werksteam des deutschen Automobil-Giganten Audi stellen. Damit verbunden wäre ein grosser Sponsoren-Zustrom sowie der Aufstieg vom Motoren-Kunden zum Werks-Partner eines Herstellers.
Allerdings häufen sich die Zweifel daran, ob der Einstieg der Ingolstädter in die Königsklasse tatsächlich passiert. Wie zuletzt bereits von Nau.ch berichtet, ist die Führungsetage von Audi offenbar nicht restlos überzeugt vom Formel-1-Projekt. Dieses sei «nicht bis zum Ende durchgerechnet» worden und werde «nochmals genau geprüft».
Sollte Audi tatsächlich noch vor dem geplanten Einstieg schon wieder den Stecker ziehen, träfe das auch Sauber hart. Wegen der Audi-Kooperation trennt sich der Schweizer Rennstall am Saisonende von Titelsponsor Alfa Romeo. Audi sollte eigentlich helfen, die Budget-Lücke bis zum formellen Formel-1-Einstieg 2026 zu überbrücken.
Toyota liebäugelt mit Comeback in der Formel 1
Doch nach japanischen Medienberichten liebäugelt ein anderer Automobil-Gigant mit einer Übernahme von Sauber: Der Toyota-Konzern soll eine Aktien-Minderheit am Schweizer Rennstall kaufen wollen. Falls sich der Audi-Rückzug – wohl am Jahresende – tatsächlich materialisiert, plant Toyota offenbar selbst ein Formel-1-Comeback.
Der japanische Auto-Hersteller ist aktuell einer der erfolgreichsten Motorsport-Konzerne überhaupt. 2023 werden Toyota-Autos aller Voraussicht nach drei der sieben FIA-Weltmeisterschaften gewinnen: Sowohl in der Rallye-WM als auch der Rallye-Raid-WM stehen die Titel schon fest, in der Langstrecken-WM ist man klarer Favorit.
Einzig in der Formel 1 hat es für Toyota bisher noch nicht geklappt: Das mit enormem Aufwand betriebene F1-Team holte zwischen 2002 und 2009 nur 13 Podestplätze, ein Sieg gelang nie. Trotz eines praktisch fertiggestellten Renners für die Saison 2010 zog sich Toyota Ende 2009 aus der Formel 1 zurück.
Zuletzt verstärkte man aber die Beziehungen mit der Königsklasse – via McLaren. Beim britischen Traditionsrennstall wird Toyota-Pilot Ryo Hirakawa 2024 als Simulator- und Reservepilot agieren. McLaren gilt auch als möglicher Motoren-Kunde, sollte Toyota seine Formel-1-Rückkehr in Angriff nehmen.