Formel 1: Audi will Einstieg ab 2026 «nochmals genau analysieren»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Mexiko,

Die Anzeichen verdichten sich, dass der Einstieg von Audi in die Formel 1 noch nicht in Stein gemeisselt ist. Der Konzern will das Projekt erneut genau prüfen.

Audi Formel 1 Einstieg
Wackelt der Audi-Einstieg in die Formel 1? - Audi AG

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Formel-1-Pläne von Audi wackeln offenbar bedenklich.
  • Einem Bericht des «Spiegel» zufolge ist das Projekt nicht in Stein gemeisselt.
  • Der Einstieg sei «nicht sorgfältig bis zum Ende durchgerechnet worden».

Fällt der gross angekündigte Einstieg von Audi in die Formel 1 am Jahresende in sich zusammen? Wie Nau.ch bereits berichtete, gibt es im VW-Konzern offenbar ernsthafte Überlegungen, dem Grand-Prix-Projekt vorzeitig den Stecker zu ziehen. Grund dafür soll der Sparkurs des neuen Audi-Chefs Gernot Döllner sein.

Rechnen Sie damit, dass Audi seinen Formel-1-Einstieg absagen wird?

Döllner folgte Anfang September als Audi-Boss auf Markus Duesmann, der die treibende Kraft hinter dem F1-Einstieg war. Der neue VW-Boss Oliver Blume soll das Unternehmen reformieren und dabei vor allem Kosten senken. Kaum ein Projekt ist teurer als der geplante Formel-1-Einstieg.

Audi Markus Duesmann
Audi-CEO Markus Duesmann wurde mittlerweile abgelöst. - Audi AG

Wie der «Spiegel» nun unter Berufung auf Quellen aus dem Konzernumfeld berichtet, wackelt der F1-Einstieg gehörig. Die Pläne zur Motoren-Entwicklung und dem Betrieb eines Werksteams mit Sauber seien «noch nicht sorgfältig bis zum Ende durchgerechnet worden». Man werde das Vorhaben deshalb «noch einmal genau analysieren».

Wird die Formel 1 für Audi zu teuer?

Zudem herrschen offenbar auch Bedenken über die Konkurrenzfähigkeit des eigenen Produkts. Ein Einstieg würde sich für Audi und VW nur dann lohnen, wenn das Werksteam ganz vorne mitfahren könne. Alfa-Sauber ist in der Konstrukteurs-WM derzeit aber nur Achter, eine Trendwende könnte Jahre dauern.

Alfa-Sauber Formel 1
Alfa-Sauber ist in der Formel 1 aktuell im Hintertreffen. - keystone

Fakt ist: Audi hat bereits hohe Summen in das Projekt investiert, nicht zuletzt mit der Übernahme von Sauber-Anteilen. Auch die Entwicklung des Motors läuft in Neuburg (D) bereits seit mehr als einem Jahr auf Hochtouren. Zudem wurde auch die Anlage in Neuburg umfassend modernisiert und Formel-1-fit gemacht.

Stellt man das Projekt jetzt ein, wären diese Investitionen verloren. Umgekehrt gilt aber auch, dass Audi langfristig noch deutlich mehr in die Formel 1 investieren müsste. Ob sich diese langfristigen Investitionen mit dem aktuellen Sparkurs bei Volkswagen vereinbaren lassen, darf bezweifelt werden.

Formel 1 Audi
Audi in der Formel 1 – wird das Projekt eingestampft, bevor es auf die Strecke geht? - Audi AG

Dass Audi nicht davor zurückschreckt, auch weit fortgeschrittene Projekte einzustampfen, sahen Motorsport-Fans erst kürzlich. Das LMDh-Programm der Ingolstädter wurde kurz vor dem ersten Rollout eingestellt. Und erst im Juli kündigte der deutsche Hersteller an, sämtliche Motorsport-Aktivitäten ausserhalb der Formel 1 aus Kostengründen zu stoppen.

Kommentare

User #4825 (nicht angemeldet)

Das ganze mit Audi war mir von Anfang an ungeheure, auf Deutsche Autos kann man sich einfach nicht verlassen, hatte immer wieder Probleme und hohe Kosten, auch auf deren Werkstätten konnte man sich nicht verlassen, immer wieder andere Ausreden.

User #4401 (nicht angemeldet)

Genau. War auch bei Toyota so oder Jaguar, Renault (die kommen und gehen, wie Alfa Romeo und Honda). Kurze Spielerei, dann sind sie wieder

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