Max Verstappen ist Weltmeister - aber die Formel 1 hat verloren
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen krönt sich beim Abu-Dhabi-GP zum Formel-1-Weltmeister.
- Der Holländer nutzt einen späten – und diskutablen – Safety-Car-Neustart aus.
- Verstappen ist ein verdienter Weltmeister – aber die Formel 1 steht schlecht da.
Der Formel-1-Weltmeister 2021 müsste Lewis Hamilton heissen. Und bis wenige Runden vor Ende des Abu-Dhabi-GP war der Brite auch auf Kurs zu seinem achten Titel. Mit einer dominanten Fahrt setzte er dazu an, sich zum alleinigen Rekord-Champion zu krönen.
Hat sich Max Verstappen den WM-Titel verdient?
Bis Williams-Pilot Nicholas Latifi seinen Boliden kurz vor Rennende in die Leitplanken des Yas Marina Circuit beförderte. Und das ironischerweise ausgerechnet im Zweikampf mit Rekordweltmeister-Sohn Mick Schumacher.
Regel-Chaos schadet der Formel 1
Was folgte, war eine bestenfalls unglückliche, schlimmstenfalls skandalöse Aneinanderreihung ungeschickter Entscheidungen der Rennleitung. Das Hin und Her mit den Überrundeten hinter dem Safety-Car, der zweifelhafte Neustart – alles kein gutes Bild.
Dass Max Verstappen ein verdienter Weltmeister ist, soll nicht in Frage gestellt werden. Der Holländer war 2021 zumindest gleichauf mit Hamilton, fuhr in 18 von 22 Rennen auf das Podest. Bemerkenswert, bei drei Ausfällen, davon zwei unverschuldet.
Aber am Sonntag in der Abenddämmerung von Abu Dhabi hatte er einem entfesselten Lewis Hamilton nichts entgegenzusetzen. Der Brite enteilte nach seinem Blitzstart, nur einmal kurz gebremst von Sergio Perez - an diesem Tag der bessere Red-Bull-Pilot.
Nicht Max Verstappen trägt die Schuld
Für die zweifelhaften Entscheidungen der Rennleitung kann Max Verstappen nichts. Im entscheidenden Alles-oder-Nichts-Moment war er zur Stelle, auf weltmeisterliche Art. Aber diese letzte Chance hätte er nach diesem Rennen nicht haben sollen.
Max Verstappen ist Formel-1-Weltmeister 2021, und trotz aller Mercedes-Proteste dürfte er es auch bleiben. Der Holländer darf jubeln – der grosse Verlierer am Sonntag war aber nicht Lewis Hamilton, sondern der Sport selbst.