Mercedes: Droht nach verpatztem Auftakt ein Köpferollen?
Wie schon im Vorjahr startet Mercedes mit einem nicht siegfähigen Auto in die Formel-1-Saison. Die Anspannung im Team steigt, nun könnte ein Umbau passieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Mercedes startete beim Bahrain-GP ernüchternd in die neue Formel-1-Saison.
- Die Silberpfeile haben auch 2023 zum Auftakt kein siegfähiges Auto.
- Kostet die Fehl-Entwicklung nun den Technik-Chef seinen Job?
Trotz der ernüchternden Vorsaison mit nur einem Rennsieg hielt Mercedes auch bei seinem diesjährigen F1-Renner am Grund-Konzept fest. Die «Zeropod»-Lösung, die im Vorjahr in Bahrain debütierte, ist auch am neuen W14 prominent zu sehen.
Allerdings zeigte sich in Bahrain, dass man nicht den erhofften Schritt vorwärts gemacht hat. Im Gegenteil: Der Abstand zu Red Bull und Ferrari ist gleich gross wie vor einem Jahr. Und sogar Aston Martin war zumindest beim Saisonauftakt in der Wüste schneller.
Teamchef Toto Wolff erklärte das «Zeropod»-Konzept in Bahrain deshalb für abgehakt. Schon nach dem Qualifying machte der Österreicher seine Enttäuschung deutlich: «Ich glaube nicht, dass dieses Paket irgendwann konkurrenzfähig wird.»
Interne Unruhe bei Mercedes droht
Ungewöhnlich kritische Worte bei einem Team, das sonst enorm auf Harmonie bedacht ist. Und die Silberpfeile legen vor dem Saudi-Arabien-GP noch mit einem offenen Brief nach. «Wir wissen, euch schmerzt es auch», hiess es darin an die Fans gerichtet.
Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher glaubt daran, dass es hinter den Kulissen brodelt. «Da muss es Streit geben», meint der Deutsche bei «Formel1.de». Wolff habe sich auf sein Technik-Team verlassen – und müsse nun erkennen, dass das ein Fehler war.
Muss Technik-Chef Elliott seinen Posten räumen?
Wolff müsse sich jetzt nämlich auch dem Druck der Sponsoren und des Mercedes-Konzerns selbst stellen. «Die finden das nicht so lustig. Mercedes sollte halt um den Sieg fahren», bilanziert Schumacher.
Der Deutsche erwartet eine Degradierung von Technik-Chef Mike Elliott. «Mich würde nicht wundern, wenn sich da ja jetzt die Hackordnung ändern wird. Einen Technik-Chef, der das Konzept so beinhart durchzieht, kann man nicht über Nacht umstimmen.»