Mercedes: Wird George Russell ohne Cockpit bei Red Bull zum Thema?
Nach wie vor ist bei Mercedes unklar, wer das Cockpit neben Lewis Hamilton bekommt: Valtteri Bottas oder George Russell? Auch Red Bull wartet auf die Antwort.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2019 fährt Mercedes-Nachwuchsfahrer George Russell (23) in der Formel 1.
- Mit dem Williams-Team ist der Engländer aber am hinteren Ende des Feldes.
- 2022 will er für ein Top-Team fahren – und das könnte Red Bull heissen.
Die britischen Fans haben sich Hoffnungen gemacht, dass Mercedes vor dem Silverstone-GP reinen Tisch machen würde. Denn nach wie vor ist offen, wer im kommenden Jahr Teamkollege von Dauer-Weltmeister Lewis Hamilton sein wird.
Der Rekord-Champion hat sich zuletzt mehrfach für seinen aktuellen Teamkameraden Valtteri Bottas ausgesprochen. Der Finne ist eine verlässliche Nummer zwei, die Hamilton den Rücken freihält, aber selten in Bedrängnis bringt.
Mit dem zweiten Kandidaten würde das wohl anders aussehen – denn George Russell hat selbst grosse Ambitionen. Der 23-Jährige war Meister in der britischen Formel 4, in der GP3 und in der Formel 2. In der Königsklasse fährt er seither beim Nachzügler-Team Williams.
George Russell will zu Mercedes
Dass er es besser kann, untermauerte der Engländer im Vorjahr in Sakhir. Als Ersatzmann für Hamilton bei Mercedes stellte er Bottas im Rennen in den Schatten. Nur eine Boxenstopp-Panne und ein Reifenschaden verhinderten den Sensationssieg.
Russells Vertrag bei Williams läuft am Saisonende aus, nach der Sommerpause will er seine Zukunft geklärt haben. Die soll ihn zu Mercedes führen – aber was, wenn nicht? Ein weiteres Jahr (oder gar mehrere) am hinteren Ende des Feldes wären verschwendetes Talent.
«Das wäre ein derartiger Fauxpas»
Das weiss auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Im Interview mit «Motorsport Total» streut er dem jungen Briten Rosen. Und er macht keinen Hehl daraus, dass das zweite Red-Bull-Cockpit an Russell gehen könnte, wenn Mercedes ihn sitzen lässt.
«Mit den Leistungen, die er bei Williams zeigt, ist er sicher eine Überlegung wert», so der Österreicher. Er glaubt aber nicht, dass sich die Chance bietet. «Wenn Mercedes ihn gehen lassen würde, wäre das ein derartiger Fauxpas. Ich kann mir das nicht vorstellen.»
Marko deutet auch an, dass die Entscheidung hinter den Kulissen schon gefallen sein könnte. Auf die Frage, ob er Russell ein Angebot unterbreiten würde, meint er: «Wenn ich richtig informiert bin, dann ist das nicht relevant.»
Übrigens: Auch Max Verstappen ist Mercedes einst durch die Lappen gegangen. Bei den Silberpfeilen hätte der Holländer zuerst noch in der Formel 2 fahren sollen. Red Bull offerierte ein Formel-1-Cockpit – und die Familie Verstappen schlug ein.