MotoGP: KTM-Einsatz wegen Milliarden-Insolvenz in Gefahr?
Der österreichische Motorrad-Hersteller KTM muss wegen fast drei Milliarden Schulden in die Insolvenz. Wirkt sich das auf das KTM-Team in der MotoGP aus?
Das Wichtigste in Kürze
- KTM stellt in der MotoGP zwei Werksteams, hinzu kommen Nachwuchs-Teams in Moto2 und Moto3.
- Nun ist das österreichische Unternehmen insolvent – mit 2,7 Milliarden Franken Schulden.
- Hat das Konsequenzen für das MotoGP-Projekt?
Vor wenigen Tagen wurde es offiziell – der österreichische Motorrad-Hersteller KTM ist insolvent: Die Haupt-Tochter der Pierer-Mobility-Gruppe und zwei ihrer Tochter-Gesellschaften stehen mit insgesamt fast drei Milliarden in der Kreide. Tausende Stellen werden abgebaut, das Unternehmen geht in ein Insolvenzverfahren mit Eigenverwaltung.
Für KTM geht es nun darum, einen Finanzierungsplan mit den Gläubigern auszuhandeln. Diese sollen eine Quote von rund 30 Prozent erhalten, bei KTM hofft man auf eine Abzahlung binnen zwei Jahren. Dafür steht ein radikales Spar-Programm ins Haus – Details sollen Ende Februar feststehen.
Auch auf die zahlreichen Motorsport-Aktivitäten des Unternehmens hat das Einfluss: Die Engagements der Tochter-Marken GasGas und Husqvarna in der Motorrad-WM werden eingestellt. GasGas war neben der Königsklasse auch in der Moto3 vertreten. Husqvarna war Sponsor bei IntactGP in der Moto2 und Moto3 – das ist Geschichte.
KTM bleibt der MotoGP (vorerst) erhalten
Und das Kern-Projekt mit Red Bull und KTM in der MotoGP? Das soll – zumindest für die kommenden zwei Jahre – uneingeschränkt weitergeführt werden. Für 2025 hat man das Budget bereits fixiert, auch 2026 scheint gesichert. Unklar ist aber, ob KTM für den Wechsel auf 850-ccm-Motoren ab 2027 ein Triebwerk entwickeln kann.
«Zum Glück ist das Motorrad für die nächste Saison fertig. Das wartet in der Werkstatt», so KTM-Motorsport-Chef Pit Beirer zur «Kronen Zeitung». «Der Start der Saison 2025 ist organisiert und die MotoGP hat die Motorenentwicklung für 2026 gestoppt. Das hilft uns in der aktuellen Situation ungemein.»
Pläne für 2027 «liegen derzeit auf Eis»
Allerdings stellt Beirer auch klar, dass die Konkurrenzfähigkeit von KTM in der Motorrad-WM mittelfristig leiden könnte. Denn irgendwann müsse man damit anfangen, das neue Motorrad für den nächsten Reglements-Zyklus zu entwickeln. «Und solange nicht klar ist, wie wir weitermachen, liegen diese Pläne derzeit auf Eis», so Beirer.
KTM startet in der Zweirad-Königsklasse im kommenden Jahr mit zwei de-facto-Werksteams: Neben dem Red-Bull-KTM-Team wird auch das Tech3-Kundenteam im gleichen Look antreten. Für die A-Truppe starten Brad Binder und Rookie-Sensation Pedro Acosta. Bei Tech3 stehen Maverick Vinales und Enea Bastianini unter Vertrag.