Red Bull: Formel-1-Bosse wollen schnelle Lösung bei Teamchef Horner
Die schweren Vorwürfe gegen Teamchef Christian Horner überschatten den Saisonstart bei Red Bull. Auch die Formel-1-Verantwortlichen erhöhen nun den Druck.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Red-Bull-Mitarbeiterin hat schwere Vorwürfe gegen Teamchef Christian Horner erhoben.
- Die interne Untersuchung wegen «Fehlverhaltens» könnte Horner den Job kosten.
- Die Formel-1-Verantwortlichen wünschen sich schnellstmögliche Klarheit über die Folgen.
Am Mittwoch ist es so weit, dann dröhnen in Bahrain wieder die Motoren der Formel 1: Beim offiziellen Vorsaison-Test der Motorsport-Königsklasse sind alle Augen auf Red Bull gerichtet. Das Weltmeister-Team enthüllte vergangene Woche als letztes Team sein neues Auto. Und der RB20 kommt mit einigen dramatischen Veränderungen daher.
Allerdings werden die spektakulären Neuerungen von Adrian Newey wohl zur Nebensache werden. Die meiste Aufmerksamkeit wird nämlich darauf gerichtet sein, wer bei Red Bull am Kommandostand sitzt. Wird es noch Teamchef Christian Horner sein, gegen den aktuell eine interne Untersuchung läuft?
Formel 1 fordert rasche Aufklärung im Fall Horner
Eine anonyme Red-Bull-Mitarbeiterin hat schwere Vorwürfe gegen den 50-Jährigen erhoben: Horner habe über einen erheblichen Zeitraum hinweg Nachrichten mit sexuellen Inhalten an die Frau geschickt, berichtet «De Telegraaf». Die Mitarbeiterin habe diese Nachrichten über ihren Anwalt an den externen Ermittler weitergegeben.
Um einem Skandal zu entgehen, soll Horner der Frau dann «Schweigegeld» angeboten haben: Rund 720'000 Franken habe er bereits Anfang Februar bezahlen wollen. Dieses Angebot habe die Mitarbeiterin aber abgelehnt – weshalb es nun zur internen Untersuchung gekommen ist.
Ein Ergebnis steht noch aus – doch mit dem nahenden Formel-1-Saisonstart wächst der Druck auf Red Bull. Auch die F1-Verantwortlichen drängen auf eine rasche Auflösung der Causa Horner. In einem kurzen öffentlichen Statement fordert die Motorsport-Königsklasse eine zeitnahe Aufklärung.
«Wir haben zur Kenntnis genommen, dass Red Bull eine unabhängige Untersuchung der internen Vorwürfe eingeleitet hat», so das kurze Statement. «Wir hoffen, dass die Angelegenheit so schnell wie möglich nach einem fairen und gründlichen Verfahren geklärt wird. Zu diesem Zeitpunkt werden wir keine weiteren Kommentare abgeben.»
Auch Motoren-Partner Ford macht Druck auf Red Bull
Und nicht nur die Formel 1 hat reagiert – auch ein zukünftiger Red-Bull-Partner meldete sich bereits. Der US-Automobil-Gigant Ford, der ab 2026 die Motoren liefert, zeigte sich wenig begeistert. «Wir sind ein Familien-Unternehmen, das hohe Standards für Verhalten und Integrität hat», so Ford-Sportchef Mark Rushbrook.
«Wir erwarten das Gleiche auch von unseren Partnern. Wir haben den Eindruck – und das wurde uns auch bestätigt – dass Red Bull diese Situation sehr ernst nimmt. Und natürlich sind sie auch um ihre Marke besorgt», so Rushbrook. «Bis wir sehen, welche Wahrheit die Untersuchung zutage fördert, ist es zu früh, das Ganze zu kommentieren.»