Red Bull fürchtet Motoren-Nachteil gegen Ferrari ab 2026
Ab 2026 setzt Red Bull erstmals einen selbst entwickelten Motor in der Formel 1 ein. Gegenüber den arrivierten Herstellern befürchtet man aber einen Rückstand.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull sieht sich gegenüber der Konkurrenz ab 2026 im Nachteil.
- Die grossen Hersteller könnten beim neuen Motoren-Reglement profitieren.
- Gegenüber Ferrari fehlen Red Bull nach eigener Aussage 70 Jahre Erfahrung.
Aktuell ist Red Bull in der Formel 1 der unangefochtene Klassenprimus: Seit Beginn der Ground-Effect-Ära 2022 gab es erst sieben Rennen, die nicht von einem der beiden Bullen-Fahrer gewonnen wurden. Auch 2024 ist Titelverteidiger Max Verstappen das Mass aller Dinge – aber wie lange noch?
Der Vorsprung auf die unmittelbaren Verfolger, allen voran Ferrari, ist merklich kleiner als noch im Vorjahr. Zudem erhalten die Bullen weniger Entwicklungszeit gutgeschrieben als die Konkurrenz. Das bremst die Aerodynamik-Entwicklung zusätzlich aus – und steigert die Chancen der Verfolger, die Lücke zu schliessen.
Spätestens 2026 werden die Karten in der Formel 1 dann aber ohnehin neu gemischt: Dann greift ein neues technisches Reglement, darunter auch neue Motoren-Regeln. Und beim aktuellen Klassen-Primus sieht man sich spätestens dann im Nachteil gegenüber der Konkurrenz. Das betont Teamchef Christian Horner gegenüber «RacingNews365».
Red Bull mit eigenem Motor im Nachteil?
Denn Red Bull wird dann erstmals keinen Kunden-Motor, sondern eine Eigenentwicklung einsetzen. Zwar spannt man dafür mit dem US-Giganten Ford zusammen, den Grossteil der Entwicklung stemmt das Team aber selbst. «Wir haben eine steile Lernkurve – und etwa 70 Jahre Nachteil gegenüber Ferrari», so Horner.
Die Erfahrung der grossen Hersteller hinter den Konkurrenz-Teams werde sich bezahlt machen, prophezeit Horner. «Wir haben eine tolle Truppe», so der Red-Bull-Teamchef. «Wir gehen mit der gleichen Philosophie an den Motor heran wie an unser Chassis. Aber es ist eine ganz andere Herausforderung», gibt Horner zu.
«Werden erst 2026 sehen, was passiert»
«Es gibt keine Garantien mit diesem neuen Reglement – es ist ein blankes Blatt Papier. Und wir haben nicht den Vorteil, auf einem existierenden Motor aufzubauen», beklagt der Weltmeister-Teamchef. «Gleichzeitig haben wir aber auch keine Ablenkung, an einem aktuellen Motor arbeiten zu müssen.»
Die Spekulationen, dass Red Bull mit seiner Eigenentwicklung hinter den selbst gesteckten Zielen liege, weist Horner zurück. «Wir werden erst 2026 wirklich sehen, was passiert», winkt der Teamchef ab. «Aber im Moment erreichen wir unsere Ziele. Wenn ich mir anschaue, was wir in den letzten zwei Jahren aufgebaut haben, ist das sehr beeindruckend.»