Red Bull kritisiert Mercedes-Boss Wolff wegen Werben um Verstappen
Mercedes hätte zur neuen Formel-1-Saison gerne Max Verstappen von Red Bull. Den Getränkekonzern nervt der permanente Flirt der Silberpfeile mit dem Weltmeister.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit den Unruhen bei Red Bull buhlt Mercedes um Weltmeister Max Verstappen.
- RB-Boss Oliver Mintzlaff kritisiert nun Rivale Toto Wolff aufgrund des Werbens.
- Es sei auch eine Frage des Respekts, über das Personal anderer Teams zu sprechen.
Red-Bull-Konzerngeschäftsführer Oliver Mintzlaff (48) hat das Dauerwerben von Mercedes-Teamchef Toto Wolff um Formel-1-Weltmeister Max Verstappen kritisiert.
«Ich verstehe den Druck, den Toto Wolff und vielleicht auch andere Teams nach Jahren des Hinterherfahrens haben. Aber ich finde, dass sich Toto Wolff auf seine Herausforderungen konzentrieren sollte. Davon hat er genug.»
Es habe auch «was mit Respekt zu tun, wenn ich immer wieder über das Personal anderer Teams spreche. Das gehört sich nicht», sagte Mintzlaff, zuvor Geschäftsführer des Fussball-Bundesligisten RB Leipzig, der «Bild am Sonntag».
Red Bull und Verstappen wollen «einfach wieder Ruhe»
Mercedes muss ab kommender Saison Rekordweltmeister Lewis Hamilton ersetzen, der zu Ferrari wechselt. Wolff würde gerne schon zum neuen Jahr den dreimaligen Weltmeister Verstappen von Red Bull weglotsen, der allerdings noch bis 2028 an den Branchenprimus gebunden ist.
«Max hat hier noch einen langfristigen Vertrag und mit keinem Wort gesagt, dass er den nicht erfüllen möchte. Ich habe nicht ansatzweise Sorge, dass er mit einem Wechsel liebäugelt», äusserte Mintzlaff.
«Es muss jetzt einfach wieder Ruhe einkehren. Das will Max – und das wollen auch wir. Die braucht es auch, wenn man im Sport, egal, ob im Fussball oder der Formel 1, auf Dauer erfolgreich sein möchte.»
Unruhen bei Red Bull seit Horner-Skandal
Red Bull erlebt eine tiefgreifende Zäsur. Stardesigner Adrian Newey verlässt den Rennstall spätestens Anfang 2025. Dafür soll auch der interne Konflikt verantwortlich sein zwischen den thailändischen Mehrheitseigentümern, die nach einem Skandal Teamchef Christian Horner stützen, und der österreichischen Seite des Getränkekonzerns um die Erben des 2022 verstorbenen Mitgründers Dietrich Mateschitz.
Eine Affäre um Horner hat vor Saisonbeginn den Rennstall erschüttert. Eine Mitarbeiterin hatte dem Briten unangemessenes Verhalten vorgeworfen. Nach einer internen Untersuchung war die Beschwerde abgewiesen worden.
Danach wurden jedoch anonyme Mails mit pikanten Details an Journalisten und Formel-1-Offizielle versendet, die Horner erneut unter Druck brachten. Er weist jegliche Vorwürfe zurück.
Am Sonntagabend findet ab 22 Uhr Schweizer Zeit der Grosse Preis von Miami statt. Max Verstappen startet von der Pole-Position ins Rennen.