Die Tage von Nyck de Vries bei AlphaTauri dürften schon bald gezählt sein. Red Bull stellt dem Holländer die Rute ins Fenster – Alternativen gibt es genug.
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Red Bull erhöht den Druck auf AlphaTauri-Pilot Nyck de Vries. - Red Bull Content Pool

Das Wichtigste in Kürze

  • Nyck de Vries wartet nach acht Rennen noch auf seinen ersten WM-Punkt.
  • Die Red-Bull-Verantwortlichen verlieren die Geduld mit dem Holländer.
  • Gleich drei Kandidaten stehen bereit, um sein Cockpit zu übernehmen.
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Die Formel-1-Karriere von Ex-Formel-E-Weltmeister Nyck de Vries könnte nach nicht einmal einer halben Saison zu Ende gehen: Der Holländer wartet in der Königsklasse weiter auf seine ersten WM-Punkte – als einer von nur zwei Piloten ohne Zähler.

Kann Nyck de Vries sein Cockpit bei AlphaTauri bis zum Saisonende verteidigen?

Nach acht Saisonrennen verliert Red Bull offenbar bereits die Geduld mit dem 28-Jährigen. Das gibt nun auch Motorsport-Berater Helmut Marko gegenüber der «Kleinen Zeitung» unumwunden zu. «Wir sind mit Nyck de Vries nicht zufrieden», so Marko.

«Horner war kein Fan von Nyck de Vries»

«Wir sehen uns das an», so Marko weiter. Das untermauert die Aussagen des Österreichers im «Inside Line»-Podcast vor wenigen Tagen. Schon dort liess Marko durchblicken, dass de Vries den Rückhalt bei der AlphaTauri-Muttergesellschaft zu verlieren droht.

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Red Bull verliert das Vertrauen in Nyck de Vries. - Red Bull Content Pool

Auf die Frage, ob er und Red-Bull-Teamchef Christian Horner sich in Fahrerfragen uneins seien, antwortete Marko: «Das passiert nicht oft, aber manchmal. Der letzte war Nyck de Vries – Horner war kein Fan von ihm.»

Wer könnte de Vries bei AlphaTauri ersetzen?

Marko setzte sich gegen den Red-Bull-Teamchef durch und platzierte de Vries beim Schwesterteam AlphaTauri. Das scheint der Österreicher mittlerweile aber zu bereuen. «Im Moment sieht es so aus, als hätte Christian Horner recht gehabt.»

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Christian Horner und Helmut Marko an der Box bei Red Bull. - Red Bull Content Pool

Alternativen hätte Red Bull durchaus in den eigenen Reihen parat. Eine Lösung wäre Daniel Ricciardo, der aktuell Ersatzpilot beim Weltmeister-Team ist. Der Australier hätte bereits Erfahrung mit der aktuellen F1-Generation und fuhr im Vorjahr noch für McLaren.

Allerdings entspricht der 33-Jährige kaum dem Anspruch, AlphaTauri als Junior-Team zu nutzen. Bessere Chancen hätten dabei wohl Liam Lawson und Ayumu Iwasa. Lawson überzeugt derzeit in der japanischen Super Formula, Iwasa in der Formel 2.

AlphaTauri soll enger an Red Bull heranrücken

Mittelfristig deutet sich bei AlphaTauri aber ohnehin ein Umbruch grösseren Ausmasses an. Am Saisonende verabschiedet sich der langjährige Teamchef Franz Tost. An seiner Stelle übernimmt der jetzige Ferrari-Sportchef Laurent Mekies die Teamleitung.

Laurent Mekies AlphaTauri Ferrari
Laurent Mekies wird neuer Teamchef von AlphaTauri. - Scuderia Ferrari

Er wird vom ehemaligen FIA-Generalsekretär Peter Bayer unterstützt werden. «AlphaTauri erhält 2024 zwei neue Anführer», bestätigt Marko. «Es wird neue Sponsoren und einen neuen Namen geben.»

Zudem wird sich AlphaTauri künftig enger am Schwesternteam orientieren. «Die Richtung ist klar: Red Bull Racing so weit folgen, wie es das Reglement erlaubt. Ein eigenes Auto zu entwickeln, das ist der falsche Weg», stellt Marko klar.

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