Sauber – Alunni Bravi: «Sind nicht imstande, den Trend zu ändern»
Weil Williams in Aserbaidschan doppelt absahnt, liegt Sauber nun 13 Punkte hinter dem vorletzten Platz. Beim Team-Boss macht sich Resignation bemerkbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Sauber hinkt der Konkurrenz in der Formel 1 zunehmend hinterher.
- Der Rückstand auf den vorletzten Rang ist von sechs auf 13 Punkte angewachsen.
- Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi wirkt zunehmend desillusioniert.
Holt Sauber in der laufenden Formel-1-Saison noch einen WM-Punkt? Nach 17 von 24 Rennen steht der Schweizer Rennstall weiterhin als einziges Team ohne Zählbares da. In Aserbaidschan belegte man die Plätze 14 und 16. Ohne den späten Doppel-Ausfall von Carlos Sainz und Sergio Perez sähe es noch schlechter aus.
Noch schlimmer wird es beim Blick auf den Stand in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Denn der nächste direkte Konkurrent vor dem Aserbaidschan-Wochenende war Williams mit bis anhin sechs Zählern. Aber der britische Rennstall sahnte in Baku ordentlich ab und holte satte zehn Punkte.
Damit ist Alpine mit 13 Punkten nun der Tabellen-Vorletzte – und für Sauber noch deutlicher ausser Reichweite als Williams bisher. Dass das künftige Audi-Werksteam den letzten WM-Rang noch vermeiden kann, wird zunehmend unwahrscheinlich. Entsprechend macht sich bei Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi langsam Resignation bemerkbar.
Weiter kein Aufwärtstrend bei Sauber erkennbar
«Wir haben das Rennen in einer ähnlichen Position beendet wie die vorherigen», bilanziert er nach dem Aserbaidschan-GP. «Wir sind nicht imstande, unseren Trend zu ändern, trotz der harten Arbeit des ganzen Teams.» Das beste Resultat der Saison bleibt Rang 11 von Zhou Guanyu beim Auftaktrennen in Bahrain.
Vor allem für Routinier Valtteri Bottas gibt es Kritik – insbesondere am Reifen-Management des Finnen in Baku. «Valtteri hatte beim ersten Stint hinter Tsunoda zu kämpfen. Die fehlende Pace führte dazu, dass wir an Boden verloren. Wir versuchten, die Balance mit frischen Reifen zu verbessern – das war aber nicht genug.»
Alunni Bravi: «Wir wissen, dass es nicht ausreicht»
Lobende Worte gibt es für den Teamkollegen des Finnen, der auf Rang 14 sogar Alpine-Pilot Esteban Ocon hinter sich hielt. «Zhou fuhr ein solides Rennen und kontrollierte seine Reifen im ersten Teil gut. Er hat sich über das gesamte Wochenende gut entwickelt», lobt Alunni Bravi den Chinesen. «Er war in der Lage, mit unseren direkten Konkurrenten mitzuhalten.»
Zugleich gibt sich der Team-Boss von Sauber keinen Illusionen über die Aussichten für die verbleibenden sieben Rennen hin. «Wir wissen, dass das alles nicht ausreicht, um in die Punkteränge zu fahren. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als hart an Updates zu arbeiten, um mehr Tempo zu finden.»