Sauber steckt zur Unzeit in einer tiefen Formkrise in der Formel 1. Eine Regel-Änderung pünktlich zum Audi-Einstieg soll Abhilfe schaffen.
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Sauber ist in der Formel 1 aktuell das Schlusslicht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sauber ist aktuell das Schlusslicht in der Konstrukteurs-WM der Formel 1.
  • Der Schweizer Rennstall wird ab 2026 zum Werksteam von Audi.
  • Dann sollen auch neue Budget-Regeln greifen, von denen Sauber profitieren will.
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Bevor die – hoffentlich – goldenen Jahre als Audi-Werksteam beginnen, durchschreitet Sauber noch das Tal der Tränen: Der Schweizer Traditionsrennstall ist in der Formel 1 aktuell das abgeschlagene Schlusslicht. Als einziges Team wartet die Mannschaft aus Hinwil auch nach dem Monaco-GP noch auf die ersten WM-Punkte.

Schafft es Sauber in dieser Saison in der Formel 1 noch vom letzten WM-Rang weg?

Eine Gesamtsituation, die sich auch negativ auf das Audi-Projekt auswirken könnte. Denn die Zukunft von Wunsch-Fahrer Carlos Sainz hängt nach wie vor in der Schwebe – auch aufgrund der Sauber-Schwäche. Der Spanier soll wenig Lust auf ein Hinterbänkler-Dasein haben, wie es Zhou Guanyu und Valtteri Bottas aktuell fristen.

Valtteri Bottas Sauber Monaco
Valtteri Bottas und Sauber erleben bislang eine enttäuschende Saison. - keystone

So droht den Ingolstädtern potenziell sogar der Verlust ihrer seit Monaten umworbenen Speerspitze: Sainz verhandelt mit Williams über einen Vertrag für die kommende Saison. Der Spanier hofft, so in zwölf Monaten auf dem Fahrermarkt in einer günstigeren Position zu sein. Dann könnten bei den Top-Teams wie Red Bull wieder Türen offen stehen.

Sauber setzt Hoffnungen in neue Budget-Regeln

Bei Sauber hofft man unterdessen, dass die neuen Regeln ab 2026 für eine bessere Ausgangslage sorgen. Dazu zählt auch eine Anpassung in der Budget-Deckelung – denn die Kosten-Obergrenze ist für Sauber ein Nachteil. Der teure Standort Schweiz erweist sich gegen die in England und Italien angesiedelte Konkurrenz als Handicap.

Sauber Mercedes Formel 1
Sauber vor der Konkurrenz – aktuell mehrheitlich beim Überrunden der Fall. - keystone

Team-Sprecher Alessandro Alunni Bravi rechnet ab dem nächsten Regel-Zyklus mit einer Besserung. «Ich denke, dass wir in den vergangenen drei, vier Jahren der Umsetzung eine Menge gelernt haben. All diese Erkenntnisse, die wir in diesen Jahren gewonnen haben, lassen sich meiner Meinung nach in der neuen Regelung zusammenfassen.»

«Natürlich gibt es eine gewisse Diskrepanz»

«Es ist eine Chance für uns alle, einen klaren Rahmen zu haben», so Alunni Bravi. «Für Teams wie uns wird es wichtig sein, dass die Unterschiede in Bezug auf die Lebenshaltungskosten ausgeglichen werden. Denn natürlich gibt es eine gewisse Diskrepanz zwischen den Kosten in der Schweiz und in anderen Ländern», meint der Team-Repräsentant.

Alessandro Alunni Bravi Sauber
Alessandro Alunni Bravi, Team-Repräsentant von Sauber, beim Monaco-GP der Formel 1. - keystone

Das neue Budget-Reglement soll diese Diskrepanzen berücksichtigen – auch für Audi ein wichtiger Schritt. «Wir sollten alle Teams auf das gleiche Niveau bringen», so Alunni Bravi. «Der Unterschied muss in den Fähigkeiten der Leute und der Qualität der Arbeit liegen. Nicht in anderen Faktoren, die diesen Ausgangspunkt negativ beeinflussen.»

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