Sebastian Vettel

Sebastian Vettel: «Kann nicht mehr viel schlimmer werden»

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Grossbritannien,

Sebastian Vettel geht die Konfrontation mit Ferrari ein. Der ungebremste Formel-1-Absturz nervt ihn gewaltig.

Sebastian Vettel
Sebastian Vettel ist nach dem Flop in England genervt. - keystone

Ungeduldig verliess Sebastian Vettel die Ferrari-Fragestunde zu seinem nächsten Formel-1-Flop.

Die Risse in der Beziehung zwischen dem viermaligen Weltmeister und der schlaffen Scuderia werden immer tiefer.

Sebastian Vettel
Sebastian Vettel befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation. - dpa

Sebastian Vettel giftet mittlerweile offen gegen Ferrari und erkennt wohl nur noch im Fatalismus eine Ausfahrt aus der wachsenden Vertrauenskrise. «Ich glaube, von da wo ich bin, kann es nicht mehr viel schlimmer werden». Dies meinte der 33-Jährige resignierend und machte sich nach der letzten Frage bei der Ferrari-Sprechstunde am Sonntagabend aus dem Staub.

Sebastian Vettel: «Ihr wisst, dass Ihr es verbockt habt»

Der Hesse steckt in seiner schlechtesten Formel-1-Saison seit seinem ersten kompletten Jahr bei Toro Rosso 2008. Vettel geht sogar immer mehr auf Distanz zu seinem einstigen Traum-Rennstall und reagiert mit eisigem Schweigen auf Ansagen des Kommandostands. Während des Fiaskos mit Platz zwölf in England nach einem vorgezogenen Boxenstopp und anschliessendem Stau giftete er: «Ihr wisst, dass Ihr es verbockt habt.»

Ferrari entschied sich zu der Reifenstrategie, nachdem Sebastian Vettel in der 1. Runde wegen eines Schlags an seinem Wagen einen Dreher hingelegte. Und bis ans Ende des Feldes zurückgeworfen worden war. Die Scuderia setzte daraufhin ihre Punktehoffnungen auf Leclerc, der Monegasse wurde am Ende sogar noch Vierter.

Charles Leclerc Ferrari
Platz 3: Charles Leclerc (Ferrari), 12,6 Mio. CHF pro Jahr. - dpa

Binotto wollte deshalb von verfehlter Taktik nichts wissen. «Er hat seinem Rennen am Start geschadet, das war der Schlüssel, nicht unsere Strategie», befand der Schweizer. In ihrer Pressemitteilung titelten die Italiener dann: «Charles, Vierter, aufgrund von Strategie und Können.»

Zu Vettel gab es auf dem Briefkopf keine Zeile.

Gute Miene zum freudlosen Spiel

Was macht man nun, wenn die Scheidung längst eingereicht ist? Man es aber wegen vertraglicher Abmachungen noch einige Monate zusammen aushalten muss. Im Fall Ferrari-Vettel versucht man wohl gezwungen noch ein bisschen gute Miene zum freudlosen Spiel zu machen. Die Trennung zum Jahresende dürfte dann aber nicht zuletzt für Vettel wie eine Erlösung wirken.

«Ich denke nicht, dass Sebastian seinen Glauben verloren hat», meinte Binotto und schob grossväterlich hinterher: «Er durchlebt gerade aber eine schwierige Phase.»

Sebastian Vettel
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (l) erwartet kein Motivationsloch bei Sebastian Vettel (r). - dpa-infocom GmbH

Das ist natürlich untertrieben für einen Immer-noch-Topfahrer, der neben vier WM-Titeln mit Red Bull auch 53 Grand Prix gewonnen hat. «Im Moment habe ich sicher nicht den besten Lauf. Ich vertraue aber dem Team um mich herum und jedem in der Garage», meinte Vettel milde, aber nicht richtig überzeugend. Für das nächste Rennen sei er ganz aufgeschlossen.

Das klingt jetzt auch nicht danach, als ob es am Wochenende in Barcelona besser werden könnte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Vettel ist nach dem Flop am vergangenen Sonntag genervt.
  • Der Deutsche geht nun sogar die Konfrontation mit Ferrari ein.
  • Die Trennung zum Jahresende dürfte eine Erlösung sein.

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