Sebastian Vettel: Kriegt er nicht den gleichen Ferrari wie Leclerc?
Auch beim Portugal-GP bleibt Sebastian Vettel meilenweit hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc zurück. Das befeuert Verschwörungstheorien.
Das Wichtigste in Kürze
- Sebastian Vettel ist auch in Portugal meilenweit hinter Teamkollege Charles Leclerc.
- Erhält der vierfache Weltmeister etwa nicht das gleiche Material wie der Jungstar?
- Teamchef Mattia Binotto weist die Spekulationen zurück.
Sebastian Vettel kann es wohl kaum erwarten, dass die Formel-1-Saison 2020 zu Ende geht. Der vierfache Weltmeister erlebt auch in Portugal ein Rennwochenende zum Vergessen. Als Zehnter holt er immerhin ein mageres Pünktchen.
Trotzdem liegt Vettel in der WM nur auf Rang 13, sein Rückstand auf Teamkollege Charles Leclerc ist riesig. Der Monegasse hält als WM-Fünfter bei 75 Zählern und glänzte in Portugal als starker Vierter.
Binotto wehrt sich gegen Verschwörungstheorien
Der grosse Abstand zum Teamkollegen bringt Vettel zunehmend ins Grübeln. «Er schlägt mich nicht nur, er ist in einer anderen Klasse», gesteht der Deutsche in Portugal zerknirscht. «Ich versuche alles, was ich kann – aber ich bin immer noch zu langsam.»
Die Ratlosigkeit des Ex-Weltmeisters befeuert Spekulationen, dass Ferrari seine Fahrer nicht gleich behandelt. Das wäre kein Wunder – immerhin verlässt Sebastian Vettel die Scuderia am Saisonende. Womöglich erhält Leclerc neue Teile daher früher?
Diesen Verschwörungstheorien versucht Teamchef Mattia Binotto aber direkt einen Riegel vorzuschieben. «Seb und Charles haben identische Autos, daran besteht kein Zweifel», so der gebürtige Schweizer.
«Ich hoffe sehr, dass Sebastian in Imola eine bessere Qualifikation fährt. Dann kann er auch im Rennen mehr davon zeigen, was er kann. Charles ist sicher gut, aber vielleicht erwartet man vom zweiten Fahrer etwas mehr», so Binotto.
Sebastian Vettel «kein kompletter Idiot»
Vettel ist von der Gleichbehandlung bei Ferrari angesichts seiner Schwierigkeiten aber nicht überzeugt. «Ich weiss nicht, ob ich was sagen soll – vielleicht besser nicht», deutet der Deutsche gegenüber «RTL» an.
«Es ist ja offensichtlich: Das andere Auto ist deutlich schneller», meint Vettel. «Aber dort, wo ich die Zeit verliere, beisse ich mir schon das ganze Jahr die Zähne aus. Ich bin ja kein kompletter Idiot – auf der anderen Seite der Garage sieht das alles viel leichter aus.»