Lewis Hamilton kassiert im teaminternen Qualifying-Duell bei Mercedes gegen George Russell aktuell eine Schlappe nach der anderen. Ist das Team verantwortlich?
Lewis Hamilton Mercedes Monaco
Lewis Hamilton (Mercedes) beim Monaco-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Lewis Hamilton wähnt sich bei Mercedes zunehmend im Nachteil.
  • Tatsächlich hatte Teamkollege George Russell in Monaco die neueren Teile.
  • Teamchef Toto Wolff weist die Vorwürfe des Rekordweltmeisters aber klar zurück.
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Zum siebten Mal bei acht Rennen bisher musste sich Lewis Hamilton im Qualifying gegen George Russell geschlagen geben. Der Fahrer mit den meisten Pole Positions in der Geschichte der Formel 1 sieht im Quali-Duell bei Mercedes kein Land. Und Hamilton glaubt offenbar auch nicht daran, dass sich daran etwas ändern wird.

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Denn der Brite schoss in Monaco im Interview mit einer kaum verhohlenen Anschuldigung gegen sein Team: Hamilton glaubt nicht, dass er und Russell bei den Silberpfeilen gleich behandelt werden. Die Unterstellung des Briten: Weil er das Team am Saisonende verlässt, werde Russell von Mercedes bevorzugt.

George Russell Lewis Hamilton
Erhält George Russell bei Mercedes besseres Material als Lewis Hamilton? - keystone

«Ich weiss schon vor dem Qualifying, dass ich automatisch zwei Zehntel verlieren werde», so Hamilton. «Es ist enorm frustrierend, und ich habe nicht wirklich eine Erklärung dafür. Mein Auto verliert aus irgendeinem Grund einfach an Leistung. Ich rechne nicht damit, dass ich dieses Jahr im Qualifying vor George sein werde.»

Erhält Lewis Hamilton schlechteres Material?

Tatsächlich hatte Russell in Monaco den neuen Frontflügel an seinem W15, während Lewis Hamilton das bisherige Modell verwendete. Dahinter steckte aber kein Team-Kalkül, sondern eine Entscheidung des Rekordweltmeisters. Der fürchtete einen Boxengassen-Start, falls der Flügel beschädigt werden sollte, weil kein gleichwertiger Ersatz bereitstand.

Lewis Hamilton Mercedes
Lewis Hamilton bestreitet seine letzte Saison mit Mercedes. - keystone

Und Teamchef Toto Wolff weist die Anschuldigung, dass man Russell bevorzugen würde, deutlich von sich. «Sind nicht alle Fahrer manchmal ein bisschen skeptisch? Ich verstehe, dass man als Fahrer das Beste aus sich und dem Team herausholen will. Wenn es dann mal nicht läuft, fängt man an, sich Fragen zu stellen», so der Österreicher.

«Bestmögliche Autos für beide Fahrer»

An den Anschuldigungen des siebenfachen Weltmeisters stört sich der Mercedes-Teamchef dennoch. «Als Team haben wir zu 100 Prozent eine klare Mission», so Wolff. «Wir wollen beiden Fahrern zwei grossartige Autos geben, die bestmöglichen Autos, die beste Strategie und Unterstützung.»

Mercedes Toto Wolff
Toto Wolff, Teamchef von Mercedes, beim Monaco-GP der Formel 1. - keystone

Der Österreicher bestreitet aber nicht, dass die Stimmung im Team ein wenig angespannt ist. «Wir versuchen, das Beste aus unserer Beziehung zu machen und die Ergebnisse in dieser letzten Saison zu maximieren. Es ist, wie es immer zwischen Fahrern ist: Manchmal ist es etwas angespannt, weil jeder versucht, der Beste zu sein.»

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