Zerwürfnis? Ferrari zieht Leclerc-Renningenieur Xavi Marcos ab
Charles Leclerc erhält bei Ferrari einen neuen Renningenieur. Der Monegasse hatte bislang mit Xavi Marcos gearbeitet – nun muss der Spanier gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari wechselt den Renningenieur von Charles Leclerc überraschend aus.
- Xavi Marcos war seit 2019 die Stimme am Boxenfunk des Monegassen.
- Zwischen den beiden krachte es aber seit der Debakel-Saison 2022 immer wieder.
Gibt es hinter den Kulissen bei Ferrari etwa ein Zerwürfnis zwischen Star-Pilot Charles Leclerc und seinem wichtigsten Mann? Wie die Scuderia am Donnerstag in einer kurzen Mitteilung verkündet, ist Renningenieur Xavi Marcos seinen Job los. Der Spanier war seit 2019 der Mann am Boxenfunk bei Leclerc.
Die Stellungnahme des italienischen Traditionsrennstalls fällt überraschend knapp aus: «Xavi Marcos wird seine wertvollen Erfahrungen als Renningenieur des Formel-1-Teams in die Entwicklung anderer wichtiger Unternehmensprogramme einbringen.» Welche Rolle der Spanier in Zukunft einnehmen wird, bleibt dabei schleierhaft.
Die Beziehung zwischen den beiden war seit der desaströsen Saison 2022 zunehmend angespannt. Damals war es am Funk immer wieder zu Frust-Ausbrüchen des Monegassen über die Boxenstrategie gekommen. In Erinnerung ist vor allem das Reifen-Debakel bei Leclercs Heimrennen in Monaco.
Zoff am Kommandostand bei Ferrari?
Auch beim China-GP in dieser Saison lieferten sich die beiden ein Funk-Missverständnis, als Marcos eine bestimmte Linienwahl von Leclerc forderte. «Was zur Hölle soll das heissen?», fragte Leclerc in der Folge irritiert. Marcos antwortete knapp mit: «Vergiss es einfach, es ist die letzte Runde.»
Den Posten als Leclercs Renningenieur bei Ferrari wird sein bisheriger Performance-Ingenieur Bryan Bozzi übernehmen. Der Italiener gehört seit mehr als zehn Jahren zur Scuderia und übernimmt ab sofort am Boxenfunk. Seine Premiere als Leclercs Verbindung zum Kontrollstand feiert Bozzi kommende Woche in Imola.
Welchen Renningenieur bekommt Lewis Hamilton?
Auf der anderen Seite der Garage ist nach wie vor Riccardo Adami als Renningenieur von Carlos Sainz im Amt. Der Italiener hatte zuvor bereits mit Sebastian Vettel die gleiche Funktion erfüllt. Hinter der Zukunft von Adami am Boxenstand steht angesichts des bevorstehenden Fahrerwechsels noch ein Fragezeichen.
Denn noch ist unklar, ob Star-Neuzugang Lewis Hamilton kommende Saison seinen bisherigen Mercedes-Renningenieur mitbringt. Der Brite arbeitet bei den Silberpfeilen höchst erfolgreich mit Peter Bonnington zusammen. Ob «Bono» mit Hamilton nach Maranello übersiedelt, wird intern noch diskutiert.