Australian Open sind durch Buschfeuer-Rauch stark gefährdet
Das Wichtigste in Kürze
- Nur Stunden vor Beginn der Australian-Open-Quali zieht gefährlicher Rauch durch Melbourne.
- Die Aussichten für die nächsten Tage sind ebenfalls düster.
- Muss das Turnier vorsorglich abgesagt oder verschoben werden?
Seit Monaten wüten in Australien verheerende Brände. Hunderte Millionen Tiere sind bereits gestorben, ein Gebiet von der Grösse Irlands liegt in Schutt und Asche. An Normalität ist derzeit in Down Under nicht zu denken, auch nicht an einen normalen Sport-Betrieb.
Ein Challenger-Turnier musste vor einer Woche von Canberra nach Bendigo verlegt. Dort sind die Brände weniger schlimm, die Rauchentwicklung deshalb kleiner.
Australian Open sind in Gefahr
Auch die Australian Open drohen nun, von den Bränden beeinträchtigt zu werden. Je nach Windlage zieht immer wieder Rauch durch Melbourne. Dieser ist gefährlich für die Gesundheit von Mensch und Tier.
Die Umweltbehörde Victoria warnte die Bevölkerung heute vor den Gefahren des Rauches. In keinem Teil des Bundesstaates ist die Luftqualität gut. Besonders gefährlich war die Lage im Nordosten und Osten.
In Melbourne galt die orange Stufe «schlecht». «Die Behörde rät den Menschen in den vom Rauch betroffenen Gebieten zur Vorsicht. Bleiben Sie drinnen, weg vom Rauch, wenn möglich.»
In der Nacht verschlimmerte sich die Situation noch. «Times»-Journalist Stuart Fraser berichtet rund elf Stunden vor Beginn der Qualifikation, dass erneut Rauchschaden durch Melbourne ziehen.
Um 1 Uhr Ortszeit stieg der Luftqualitäts-Index im Zentrum der australischen Metropole auf 406 und gilt damit offiziell als «gefährlich». Das ist die dunkelrote, höchste Gefahrenstufe. Die Prognose für die nächsten Tage: ebenfalls schlecht.
Veranstalter versuchen zu beschwichtigen
Unter diesen Umständen ein Grand-Slam-Turnier zu veranstalten, scheint unmöglich. Eine Absage oder Verschiebung der Australian Open steht darum erneut im Raum. Von Tennis Australia gibt es noch keine definitive Stellungnahme.
Auf Twitter schrieben die Veranstalter vor einer Woche, das Turnier habe drei Stadien mit Dächern. Und acht Indoor-Plätze im Melbourne Park.
«Im unwahrscheinlichen Fall, dass es eine extreme Rauch-Situation gibt, werden die Dächer geschlossen und die Matches werden drinnen stattfinden. Mit gefilterter, gekühlter Luft.» Wie allerdings die Australian Open auf lediglich drei Courts mit Publikum und acht Trainingsplätzen stattfinden sollen, ist immer noch unklar.