Boris Becker

Boris Becker verlässt den DTB

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Deutschland,

Boris Becker hat zuletzt vor allem mit seiner Gerichtsverhandlung in London für Schlagzeilen gesorgt. Seine Arbeit für den Deutschen Tennis Bund beendet er und begründet das mit mangelnder Zeit. Eine Rückkehr kann sich der 53-Jährige aber vorstellen.

Boris Becker gibt sein Amt als Herren-Chef beim DTB auf. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Boris Becker gibt sein Amt als Herren-Chef beim DTB auf. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Becker hat keine Zeit mehr für Alexander Zverev und das deutsche Tennis - zumindest nicht in offizieller Funktion.

Die Sportikone zieht sich überraschend aus dem Deutschen Tennis Bund (DTB) zurück und gibt sein Amt als Herren-Chef zum Ende des Jahres auf. «Leider fehlt mir aktuell die Zeit, diese umfangreiche Aufgabe weiter auszuüben», begründete der 53-Jährige in einer Verbandsmitteilung seinen Schritt.

Nach mehr als drei Jahren im Amt sprach der dreimalige Wimbledonsieger von «grosser Freude», die ihm die Aufgabe bereitet habe, und stellte schon seine Rückkehr in Aussicht: «Ich werde dem DTB freundschaftlich verbunden bleiben und kann mir vorstellen, wenn es meine Zeit erlaubt, dann auch eine noch grössere Aufgabe im DTB zu übernehmen, wenn sich die Möglichkeit ergibt.»

Sechs Zeilen ist die Stellungnahme von Becker in der DTB-Mitteilung lang. Dazu, was ihn momentan zu sehr beschäftigt und ihn künftig von seiner Beraterrolle beim Davis-Cup-Team mit US-Open-Finalist Zverev und Co., von Sichtungslehrgängen mit Nachwuchsspielern und Besuchen in Bundesstützpunkten abhält, sagte er darin nichts.

Zuletzt hatte Becker vor allem mit seiner Gerichtsverhandlung in London für Schlagzeilen gesorgt, seine finanziellen Probleme stehen seit längerem immer wieder im Fokus. Becker hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen.

Mit seinem Amt beim DTB sammelte der sechsmalige Grand-Slam-Champion Sympathien ebenso wie mit seiner Rolle als TV-Kommentator bei Grand-Slam-Turnieren. Für den DTB arbeitete Becker ehrenamtlich, stand Teamchef Michael Kohlmann bei den Davis-Cup-Partien zur Seite und war ein gern gehörter Ratgeber für seine Nachfolger. «Es war mir eine grosse Ehre», so Becker nun. Die Finalrunde des Davis Cups, die in dieser Woche stattgefunden hätte, war aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden.

Dem Verband geht die Attraktivität des früheren Tennisprofis verloren, der einst die Menschen vor den Fernsehgeräten in seinen Bann zog. Ende August 2017 war Becker mit Tamtam als Head of Men's Tennis im Frankfurter Römer vorgestellt worden. Eine spektakuläre Personalie, die damals sogar in der 20-Uhr-Tagesschau Erwähnung fand. «Natürlich bedauern wir diese Entscheidung, haben aber auch vollstes Verständnis dafür», sagte DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard jetzt: «Mit seinem grossen Fachwissen und seiner Persönlichkeit hat Boris auf allen Ebenen im Leistungssport viele Impulse gesetzt.»

Für die Damen ist Barbara Rittner als «Head of Women's Tennis» verantwortlich, Ex-Profi Rainer Schüttler hat das Amt des Fed-Cup-Teamchefs inne. Bei den Herren soll nun Davis-Cup-Teamchef Kohlmann die «alleinige Verantwortung» übernehmen.

Eine Rückkehr Beckers würde aber auch der DTB begrüssen. Anders als nach seiner Zeit als Davis-Cup-Teamchef von 1997 bis 1999 kam es nicht zum Zerwürfnis. «Wir hoffen und würden uns sehr freuen, wenn es zukünftig wieder Gelegenheit gibt, Boris Becker in den Verband einzubinden», sagte DTB-Präsident Ulrich Klaus.

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