Djokovic: Ex-Trainer Ivanisevic über Zeit als Trainer des Serben
Rund fünf Jahre lang arbeite Goran Ivanisevic zusammen mit Novak Djokovic. Nun spricht der Kroate über sein Leben als Coach des serbischen Tennis-Superstars.
Das Wichtigste in Kürze
- Im März gab Novak Djokovic die Trennung von Goran Ivanisevic bekannt.
- Rund fünf Jahre arbeiteten die beiden zusammen.
- Jetzt spricht Ivanisevic über die herausfordernde Aufgabe als Djokovic-Coach.
Es waren durchaus erfolgreiche Jahre, die Goran Ivanisevic und Novak Djokovic gemeinsam erleben durften. Bei neun Grand-Slam-Titeln war der Kroate als Trainer des Serben tätig. Doch die Zusammenarbeit war nicht immer einfach, wie Ivanisevic an einem Webinar mit Coaches von Swiss Tennis erklärt.
«Es bleiben dir nur drei Sekunden»
Es sei ein enormer Druck, mit dem man klarkommen müsse, so der 52-Jährige. Denn alles andere als Titel seien für Djokovic ein Scheitern. «Novak ist sehr fordernd, er will immer besser werden.» Wenn man damit nicht umgehen könne, nehme man die Stelle lieber gar nicht erst an.
«Man hat nur wenige Sekunden Zeit, um ihm etwas zu erklären. Er will dann 15 Sachen auf einmal von dir wissen, aber dir bleiben nur drei Sekunden dafür.» Das könne hart sein, aber er habe es mit Novak trotzdem genossen, sagt Ivanisevic.
Ebenfalls schwierig sei es, Schwachstellen am Spiel des Serben auszumachen. «Wir arbeiteten viel an seinem Service, speziell am zweiten Aufschlag. Dazu kamen das Positionsspiel am Netz und die Volleys. Es ging um Details auf diesem hohen Niveau.»
Geholfen bei der Zusammenarbeit mit Djokovic habe ihm, dass sie beide aus dem Balkan kommen. «Novak und ich ticken ähnlich. Ich war stets vorbereitet auf seine möglichen Reaktionen.» Und diese waren manchmal auch aggressiv in Richtung seines Coaches.
Djokovic noch nicht in Topform
In dieser Saison läuft es der Weltnummer 1 noch nicht wie gewünscht. Der 37-Jährige konnte noch kein einziges Turnier gewinnen. Zuletzt scheiterte er in Rom völlig überraschend in der 2. Runde am Chilenen Alejandro Tabilo (ATP 32).
In weniger als zwei Wochen stehen in Paris die French Open auf dem Programm. In der aktuellen Verfassung gilt Djokovic allerdings nicht als absoluter Top-Favorit. Doch die Vergangenheit hat gezeigt: Abschreiben sollte man den Major-Rekordsieger ganz sicher nicht.