French Open: Das sagt Bündnerin Simona Waltert nach Out in Paris
Trotz einem guten Auftritt enden die French Open für Simona Waltert in der 2. Runde. Die Bündnerin sieht aber nach dem Aus das Positive.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Reise von Simona Waltert an den French Open endet gegen Elisabetta Cocciaretto.
- Die Churerin erklärt, dass sie noch mehr Spiele auf diesem Niveau benötigt.
Mit 2:6 und 3:6 scheitert Simona Waltert (WTA 128) in der zweiten Runde an Elisabetta Cocciaretto (WTA 44). Obwohl mehr dringelegen wäre, ist die Bündner Qualifikantin nicht unzufrieden.
«Man verliert nie gerne, aber das Positive überwiegt», sagt sie bei SRF. Der Einzug ins Haupttableau war für Waltert der grösste Erfolg ihrer Karriere. «Ich spiele nicht jeden Tag auf diesem Niveau, das braucht etwas Zeit und viele Spiele.»
Der Aufstieg von Simona Waltert im Welttennis erfolgte in den letzten Jahren in kleinen Schritten. Die 22-Jährige aus Chur ist keine Überfliegerin, aber eine seriöse Arbeiterin, die kontinuierlich ihren Weg geht. Und dafür je länger je mehr belohnt wird.
Insofern hätte es nicht zur Bündnerin gepasst, wenn sie gleich bei ihrem ersten Grand-Slam-Turnier in die dritte Runde gestürmt wäre.
Waltert klopfte schon lange an die grosse Tür
Gegen Elisabetta Cocciaretto, die erstmals die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers erreichte, wäre ein noch grösserer Schritt möglich gewesen. Mit ihrer Körpersprache deutete Waltert wiederholt ihre Unzufriedenheit über ihre eigene Leistung an. Nach einem ansprechenden Start unterliefen ihr aber zu viele Fehler.
Auch wenn mit der Churerin nun alle Schweizer Tennis-Stars bereits ausgeschieden sind: Zumindest für Simona Waltert sieht das grosse Bild aber weit positiver aus. Sie hatte schon lange an die grosse Tür der Major-Turniere geklopft. Die 1,74 m grosse Churerin gehörte zu den besten Nachwuchsspielerinnen der Welt und erreichte mit 16 Jahren in Wimbledon die Junioren-Halbfinals.
Corona bremste Churerin Waltert aus
Just, als sie den Schritt auf die grosse Tour hätte machen sollen, wurde Waltert aber von Corona ausgebremst. Die Turniere der zweiten und dritten Stufe wurden praktisch allesamt abgesagt. Dann wurde die Weltrangliste eingefroren, so dass grosse Sprünge kaum mehr möglich wurden.
Waltert, die sich selber als «fröhlich, professionell und diszipliniert» bezeichnet, machte das Beste aus der Situation und arbeitete intensiv an ihrer Physis. Nun beginnt sie die Früchte ihrer Arbeit zu ernten.
Im letzten November gehörte sie – wenn auch ohne Einsatz – zum Schweizer Siegerteam am Billie Jean Cup in Glasgow. Captain Heinz Günthardt schwärmte damals, ihre Schläge seien schon immer gut gewesen. Jetzt setze sie diese aber geschickter ein.
Stéphane Bohli kehrt als Coach zurück
Noch bleibt aber ein Schritt bis zur erweiterten Weltspitze. Diesen will sie wieder mit Stéphane Bohli als Coach machen. Im letzten Herbst entschied sie sich für eine Luftveränderung, verlegte ihre Trainingsbasis von Biel nach Cannes und trennte sich vom Waadtländer.
In Cannes ist sie auch heute noch, auf den Trainerentscheid kam sie aber zurück. Sie spannt nun wieder mit dem ehemaligen Davis-Cup-Spieler zusammen.
Ein Lohn sind nun schon mal ein Check über 97'000 Euro sowie das Vorrücken um rund 25 Positionen in der Weltrangliste unmittelbar hinter die Top 100. Weitere Schritte dürften folgen.